„Hallo, wir berichten live vom Vogelschießen in Lavesum“ - so, oder so ähnlich, habe ich mein erstes Live-Video gestartet. Ich war unglaublich nervös. Zwar habe ich vorher schon live vor Ort berichtet. Immer wieder machen wir Live-Ticker bei Großveranstaltungen. Zum Beispiel bei der Demo der Querdenker oder beim Sunset Beach Festival.
Aber live vor Ort in meine Handykamera sprechen und zu wissen: Okay, das hier wird gerade live auf hunderte Bildschirme übertragen und wenn etwas schiefgeht, dann kann ich es nicht mehr rückgängig machen oder schnell löschen. Das war neu und zu Beginn auch ein bisschen einschüchternd.
Als meine Kollegin im Mai aber den Stopp-Button beim Vogelschießen in Lavesum gedrückt hat und ich mein erstes Live-Video zufrieden hinter mich gebracht habe, da war das Eis gebrochen. Jetzt bin ich nicht mehr nervös, wenn es heißt: „Anne, mach doch mal ein Live-Video beim Trecker-Umzug!“
So häufig waren wir live
Insgesamt haben wir bis Mitte Dezember 32 Live-Videos gesendet. Das erste große Ereignis, bei dem wir 2022 live gegangen sind, war eine Mahnwache der Schülerschaft vom Gymnasium und der Realschule am 24. Februar.
Die Situation in der Ukraine ist weiter eskaliert. 2000 Schülerinnen und Schüler haben deswegen ein Zeichen für den Frieden in Europa gesetzt. Die Veranstaltung haben wir mit der Videokamera begleitet und live übertragen. Mehr als 120 unserer Leser haben dabei zugeschaut.
9 Stunden live bei der Möwe
Das längste Live-Video haben wir bei der Ankunft der Möwe gesendet. Erst wurde die Möwe am Wasserkran befestigt, dann aus dem Wasser gehoben und am nächsten Tag in den Stausee gesetzt. Insgesamt waren wir bei diesem Spektakel fast 9 Stunden live.
Bei der Gesamtzahl unserer Live-Videos in 2022 fehlt ein Bereich: der Lokalsport. Aber auch hier haben wir Fußballpartien live übertragen und kommentiert - wie im richtigen Fernsehen eben.
Patzer bei Live-Videos
Natürlich läuft aber nicht immer alles glatt bei Livestreams. Mal verhaspelt man sich oder die Verbindung bricht kurz ab, weil zu viele Leute auf einem Fleck sind, die das Internet benutzen.
Ich werde aus mehreren Gründen wohl nie mein Live-Video beim Beerpong Festival vergessen. Es war ein heißer Sommertag, die Technobeats dröhnten laut über den Platz am Bikertreff Vogel. Ich habe mein Streaming-Set aufgebaut, den Startknopf gedrückt, das Mikrofon an meinen Mund gehalten - und hatte keine Stimme.
Durch die laute Musik musste ich besonders laut sprechen, damit mein Interviewpartner Fabio Zadrozny mich auch verstehen konnte. Dadurch klang meine Stimme aber noch mehr nach einem pubertierenden Jungen im Stimmbruch.
Es war außerdem sehr windig an dem Tag, weswegen mein Stativ direkt in den ersten 10 Sekunden umgefallen ist. Und wir standen genau vor einer Besprenklungsanlage. Das Wasser ist mir die ganze Zeit in die Augen geweht, mein Gesicht habe ich immer mehr verkniffen und ich sehe im Video aus, als wäre ich einfach nur genervt gewesen.
Vorteil durch Live-Videos
Aber genau das gehört zu unserem Alltag dazu. Es kann nicht immer alles glattlaufen. Und an solche Momente erinnert man sich doch auch gerne zurück und lacht.
Denn der große Vorteil bei Live-Videos ist für uns klar: Wir können schnell für die Halterner berichten. Da ist es auch ganz egal, wenn man kurz den Faden verliert oder die Kamera umfällt.
Wer den Live-Moment verpassen sollte, der kann sich das Video auch danach angucken. Denn diese Videos verschwinden wie andere Beiträge nicht mehr von unserer Seite.
Alle genannten Livestreams können im Online-Artikel auf halternerzeitung.de angesehen werden.
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