Sie alle lieben die Fliegerei und haben sich über dieses Hobby gefunden: Wenn ihre Maschinen abheben, bleiben die Piloten aber am Boden und steuern ihre Flugzeuge per Fernbedienung: Die Mitglieder der Fliegerfreunde Lippramsdorf treffen sich regelmäßig auf dem Vereinsgelände nördlich des Ortsteils.
Ein kleines flugzeugförmiges Schild weist den Weg von der Granatstraße zum Gelände des Vereins. Hier haben sie eine Ackerfläche von 170 Metern Länge und rund 90 Metern Breite urbar gemacht und in eine Start- und Landebahn verwandelt, ohne Asphalt, alles nur mit Gras. Ein Sicherheitszaun grenzt das Gelände ab.
Einer der „Gründerväter“ ist Martin Wortmann. „Das ist ein Hobby, das süchtig macht“, sagt er. Und mit diesem Virus hat er seine beiden Söhne ebenfalls infiziert: Marius und Florian Wortmann sind heute zweiter und erster Vorsitzender des Vereins. Der ‚Wortmann-Clan’ werden die drei von den anderen Vereinsmitgliedern augenzwinkernd genannt - und das ist keineswegs böse gemeint.
Wie kommt man zum Hobby Modellflug? Bei Florian und Marius Wortmann ist es klar: Ihr Vater hat sie immer mitgenommen. Und Martin Wortmann selbst? „Ich habe schon immer gern gebastelt“, sagt der 57-Jährige. „Als ich 13/14 war, war der erste Bausatz der kleine Uhu, ein Modelflugzeug des Herstellers Graupner. Die musste man noch selbst zusammenbauen.“
Bei diesem einen Modell blieb es nicht. Es kamen weitere dazu, aber dann ruhte das Hobby für einige Jahre. Erst Anfang der 2000-er Jahre kramte Martin Wortmann die Modelle wieder auf dem Dachboden hervor und traf sich mit Gleichgesinnten von früher auf den Feldern nördlich von Lippramsdorf. „Wir fragten den Bauern, ob wir eine Brachfläche nutzen durften und damit begann die Vereinsgeschichte“, so Martin Wortmann.

Längst nahm er seine beiden Söhne Marius und Florian mit, die die Begeisterung des Vaters teilten. „An den Wochenenden war jetzt immer Papa-Tag“, sagt Martin Wortmann schmunzelnd. 2005 wurden die Fliegerfreunde Lippramsdorf offiziell gegründet. „Wir sind dem Deutschen Modellflieger Verband (DMFV) beigetreten“, so Florian Wortmann. „Damit waren die Vereinsaktivitäten dann auch über den Verband versichert.“
32 Mitglieder zählt der Verein heute, sie kommen aus Lippramsdorf, Haltern, Marl-Sickingmühle und Dorsten. „Wir wollen gar nicht weiter wachsen, aber wir freuen uns über Kinder und Jugendliche, die das Hobby kennenlernen möchten. Wir haben ein Übungsmodell und eine Schüler-Lehrer-Steuerung, damit nichts schiefgehen kann. Interessenten können einfach hier vorbeikommen.“
Segler und Motorflieger
Die meisten Mitglieder fliegen Segelflugmodelle. Es gibt aber auch Motorflieger und Segelflugzeuge mit Elektromotor. „Der wird zum Start benutzt und dann ausgeschaltet“, erläutert Marius Wortmann. Die Segler können aber auch mit einer Winde oder mit dem Motorflieger hochzogen werden.
Und was kostet so ein Modell? „Nach oben hin sind kaum Grenzen gesetzt,“ sagt Marius Wortmann. „Das kann durchaus die Dimensionen eines Kleinwagens annehmen. Aber ein gutes flugfertiges Einsteigermodell inklusive Fernsteuerung kann man ab etwa 350 Euro bekommen.“

Anfängliche Bedenken von Nachbarn aus Eppendorf, Landwirten und Jägern wegen möglicher Lärmbelästigung haben die Modellflieger inzwischen ausgeräumt. „Wir halten das Gelände sauber, nutzen es auch für kleine Vereinsaktivitäten.“ Einige Modellflieger nehmen auch an Wettbewerben teil.
„Für mich ist das Fliegen ein super Ausgleich zum Job und zum Alltag. Man kann abschalten, konzentriert sich auf Thermik, Technik und Steuerung und kommt einfach runter“, sagt Florian Wortmann. „Das kann ich eigentlich nur weiterempfehlen.“
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