Landwirte aus Haltern an Protestfahrt beteiligt 80 Trecker rollen Montag nach Recklinghausen

Rund 80 Landwirte aus Haltern beteiligen sich am Montag am Protest
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Den Landwirten in Haltern reicht’s. „Das geht einfach nicht“, sagt Ludger Winkelkotte. „Der Frust steckt tief.“ Der Ärger über die Maßnahmen der Bundesregierung ist seit vielen Wochen gewaltig. Jetzt wollen sie ihrem Ärger Luft machen.

Etwa 80 Landwirte aus Haltern beteiligen sich an der großen Trecker-Sternfahrt nach Recklinghausen. Die Protestaktion findet am Montag, 8. Januar, statt.

Aus allen Städten des Kreisverbandes der Landwirte, der neben dem Kreis Recklinghausen auch Bottrop und Gelsenkirchen umfasst, wollen sich Bauern am Vormittag mit ihren Traktoren auf den Weg nach Recklinghausen machen.

Einschränkungen im Verkehr

Die Landwirte aus Haltern versammeln sich gegen 9 Uhr am Montagmorgen am „Park & Ride“-Parkplatz an der Weseler Straße, kurz hinter der Autobahnauffahrt zur A 43. Von dort fahren sie auf der Weseler Straße in Richtung Stadtzentrum.

Die Kolonne fährt am Ampelberg rechts den Recklinghäuser Damm weiter und dann durch die Haard nach Recklinghausen. Ab 12 Uhr werde der Wallring der Kreisstadt eine Stunde lang befahren. Es könnte zur Beeinträchtigung im Verkehr kommen.

Obwohl die geplante Streichung der Kfz-Steuerbefreiung für die Landwirtschaft vom Tisch ist, halten die Landwirte an ihren Plänen zum Protest fest. „Die Kfz-Steuer hat sich erledigt, aber der Agrardiesel nicht“, sagt Ludger Winkelkotte zur Motivation der Bauern. „Auch wenn sich das schön anhört, dass das stufenweise abgebaut werden soll. Das geht einfach nicht. Wir hätten so einen Wettbewerbsnachteil zu den europäischen Nachbarn.“

Distanz zu Habeck-Blockade

Die Landwirte sind nicht nur im Kreis Recklinghausen sauer, sondern im gesamten Bundesland. Ludger Winkelkotte sieht die jüngste Protestaktion der Bauern aber kritisch. „Was mit Habeck passiert ist“, sagt er, „davon muss ich mich distanzieren. Politiker persönlich zu bedrängen, das geht gar nicht!“

Wütende Landwirte haben Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) am Donnerstag (4.1.) am Verlassen einer Fähre gehindert. „Man kann sich gerne an den Tisch setzen und fachlich diskutieren“, sagt Ludger Winkelkotte deutlich. „Aber so was ist nicht das, was wir vertreten.“

Bei der Protestfahrt am Montag soll es friedlich zugehen. Gleichzeitig hofft er, dass niemand die Demonstration für seine eigene Zwecke kapert.

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