Großer Feuerwehreinsatz in Haltern am Silvestermorgen Altenheim-Bewohner evakuiert

Aufregung am Silvestermorgen: 70 Senioren mussten evakuiert werden
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Hausmeister Matthias Ziemiak machte am Silvestermorgen wie üblich seinen Rundgang durch das Altenheim in Lippramsdorf-Mitte. Die üblichen Sicherheitsprüfungen endeten im Keller und dort wurde ihm ganz schwindelig. „Es roch seltsam und als ich tief durchgeatmet habe, bekam ich ein merkwürdiges Gefühl“, erzählte er später. Der Hausmeister vermutete einen Gasaustritt, holte sich zur Sicherheit aber die Zweitmeinung der stellvertretenden Leiterin und Pflegedienstleiterin Barbara Sauermann. Und dann ging alles ganz schnell.

Feuerwehrkameraden, teilweise mit Atemschutz, an ihrem Einsatzwagen
Feuerwehrkameraden der hauptamtlichen Wache, aus Haltern-Mitte und Lippramsdorf waren nach Lippramsdorf ausgerückt. © BLUDAU FOTO

Um 10.10 Uhr lösten sie bei der Feuerwehr den Alarm aus. Einsatzkräfte der hauptamtlichen Wache, der Löscheinheiten Haltern-Mitte und Lippramsdorf sowie die Informations- und Kommunikationseinheit eilten zum Lambertusstift an der Dorstener Straße. Auch Notarzt und Rettungswagen folgten. Die größte Sorge galt erst einmal den aktuell 61 Bewohnerinnen und Bewohnern sowie den rund acht Tagespflege-Gästen. Alle mussten evakuiert werden.

Die meisten der Seniorinnen und Senioren konnten laufen, andere wurden in Rollstühlen aus dem dreistöckigen Haus gefahren, bei einem Liegendtransport half der Rettungsdienst. Das stresste die alten Menschen natürlich, aber die Mitarbeitenden des Altenwohnhauses beruhigten sie und machten einen guten Job. Alle versammelten sich in sicherem Abstand vor dem Haus Teltrop. „Lieber frieren als sich in Gefahr wissen“, sagte Barbara Sauermann. Es war kalt und windig. Deshalb bot Marianne Teltrop an, die ehemalige Gaststätte als vorübergehendes Quartier aufzuschließen.

Doppelte Messung

Derweil untersuchte die Feuerwehr unter Atemschutz den Heizungskeller. „Als erstes haben wir den Gasschieber geschlossen, um jede Gefahr auszuschließen“, sagte Einsatzleiter Sven Wortmann. Durchgeführte Messungen ergaben keine Anhaltspunkte für ein Leck an der Gasheizung. Deshalb durften die Altenheimbewohner zumindest schon einmal wieder zurück in die Aufenthaltsräume im Erdgeschoss.

Zur Sicherheit rief die Feuerwehr einen Mitarbeiter der Halterner Stadtwerke zum Einsatzort. Nach eingehender Prüfung gab dieser um 10.45 Uhr Entwarnung. Das war das Zeichen, dass die Feuerwehr wieder abrücken konnte.

Feuerwehr und Rettungsdienst halfen bei der Evakuierung der Altenheim-Bewohnerinnen und -bewohner.
Feuerwehr und Rettungsdienst halfen bei der Evakuierung der Altenheim-Bewohnerinnen und -bewohner. © BLUDAU FOTO

Die Feuerwehrkräfte waren ebenso wie die Mitarbeitenden des Lambertusstiftes am Ende eines aufregenden Morgens froh über den glimpflichen Ablauf des Einsatzes. Um ganz sicher zu gehen, dass die Heizung und alle Leitungen in Ordnung sind, kam anschließend noch ein Heizungsmonteur ins Haus.

Blick in die Ortsmitte von Lippramsdorf mit Feuerwehrwagen
Mit einem Großaufgebot rückte die Feuerwehr zum Einsatz in Lippramsdorf-Mitte aus. © Foto Bludau