Axel Prahl und sein Inselorchester brachten ihr neues Konzertprogramm am Freitagabend (5. Januar) auf die Bühne der Aula des Schulzentrums. Das außergewöhnliche Musikevent mit dem Titel „Mehr - Live 2024“ begeisterte zahlreiche Zuschauer.
Axel Prahl, bekannt als Kommissar aus dem Münsteraner Tatort, hat sich neben der Schauspielerei auch der Musik verschrieben. Mit seinem Inselorchester, bestehend aus hochkarätigen Musikern an Geige, Gitarren, Pianos, Kontrabass, Banjo, Cello und Schlagzeug und einer einzigartigen Mischung aus Rock, Pop und Blues hat er sich auch als Musiker bereits einen Namen gemacht und unterhält sein Publikum mit energiegeladenen Auftritten. In Haltern präsentierte die Band um den charismatischen Frontmann ihre größten Hits und neue Songs am Freitagabend (5. Januar).
Ungewöhnlicher Musik-Mix
„Das ist ja ein handverlesenes Publikum hier“, begrüßte Prahl die Zuschauer nach dem ersten Song. „Wie viele von euch haben denn schon einmal ein Konzert von mir gesehen? Nicht viele, wie ich sehe. Da bin ich ja froh, dass die Hütte hier heute so voll ist!“
Locker-flockig ging es weiter – auch musikalisch. Die Stücke, die Prahl und sein Inselorchester zum Besten gaben, verbanden Musikstile verschiedenster Art auf absolut ungewöhnliche Weise. Da trafen orientalische Klänge auf Rap, argentinischer Tango auf Schlager, Shanties auf Moritaten und Folk auf Rock.
Ihr gemeinsamer Nenner: Prahls unnachahmliche Art, diese unterschiedlichsten Stile mit spielerischer Leichtigkeit und norddeutschem Dialekt zu musikalischen Gesamtkunstwerken zu verbinden, die als Ohrwürmer im Kopf bleiben.
„Ich bin ja eher der lateinamerikanische Typ. Erotik ist mein zweiter Vorname“, strafte er ein vorschnelles Urteil über sein Äußeres Lügen und kündigte sein Stück „Dann besinn dich auf dich“ mit feurigen Klängen und norddeutscher Mundart an. Er sang mit markant rauer, kraftvoller Stimme und sorgte mit seinen Scherzen auch zwischen den Stücken immer wieder für herzhafte Lacher und langen Applaus.
Mitreißende Show mit Gänsehaut-Momenten
Besucher fühlten sich an Element of Crime erinnert, allerdings war Prahls Sprachstil deutlich humorvoller. Mit Witz, viel Charme und einer gelegentlichen Prise Ironie nahm er die deutsche Bürokratie aufs Korn, sang von Liebe und Schmerz, von der Lust am Leben und immer wieder von Fernweh und vom Meer.

Die manchmal merkwürdige Blüten treibende Gewissenhaftigkeit und Ordnungsliebe deutscher Behörden nahm er mit „Für ein Amt bitte immer eine Null vorwählen“ gehörig in die Mangel. Auch sonst war seine „Kritik am System“ verpackt in gefühlvolle Balladen mit Tiefgang, einer Portion Klamauk und manchmal auch Galgenhumor.
Unvergesslicher Abend
„Mich erinnern seine Stücke an Jürgen von der Lippe, auch ein bisschen an Herman van Veen“, resümierte Axel Stolt aus Flaesheim in der Pause. „Ich sehe ihn zum ersten Mal live und bin begeistert. Es ist ein musikalischer Genuss mit großem Unterhaltungswert. Eine ungewöhnliche Besetzung mit Spitzenmusikern. Witzig, lustig, aber nicht kasperig. Eben der Prahl!“

Am Ende der rund zweistündigen Aufführung gab es tosenden Applaus und stehende Ovationen für die Künstler. Die Veranstaltung war eine Kooperation der Sparkassenstiftung und der Stadtagentur. Nach dem Auftritt von Max Mutzke im Januar 2023 hatten sie nun mit Axel Prahl und dem Inselorchester ein weiteres Konzerthighlight in die Seestadt geholt.
