Die Zuhörer des Konzertes in der Erlöserkirche merkten den Künstlern ihre eigene Begeisterung an, die sich auch immer wieder in sich aus dem Spiel heraus ergebenden Improvisationen zeigte.

© Lehr

Konzert in Halterns Erlöserkirche - spannungsreich und hingebungsvoll

rnFreundeskreis Kirchenmusik

Das Trio „Bending Times“ spielte Choräle in modernen Jazz-Arrangements. Kantorin Sung-Jin Suh war begeistert und sagte ergriffen: „In diese beseelte Musik konnte man hineinversinken.“

Haltern

, 05.09.2021, 15:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Freundeskreis Kirchenmusik der Evangelischen Kirchengemeinde Haltern lud am 4. September zu einem geistlichen Jazz-Konzert in die Halterner Erlöserkirche ein. Das Trio „Bending Times“ mit Christian Grosch ( Piano und Komposition), Toralf Schrader ( Kontrabass) und Enno Lange ( Schlagzeug) spielte traditionelle Choräle in modernen Jazzarrangements.

Dem Trio gelang es im Konzert, die Gäste immer wieder mit neuen Klängen zu überraschen. Mal waren es die dumpfen Anschläge der Drums, dann wieder die tragenden Töne des Kontrabass oder die vielfältigen Klangvariationen des Pianos mit denen die Stücke eingeleitet wurden. Man merkte den Künstlern ihre eigene Begeisterung an, die sich auch immer wieder in sich aus dem Spiel heraus ergebenden Improvisationen zeigte. Dabei zeigte das Trio mal swingend , oder innig meditativ und trauernd, aber immer wieder schwungvoll die vielen verschiedenen Facetten der beiden unterschiedlichen Genres.

Dem Trio „Bending Times“ gelang es im Konzert, die Gäste immer wieder mit neuen Klängen zu überraschen.

Dem Trio „Bending Times“ gelang es im Konzert, die Gäste immer wieder mit neuen Klängen zu überraschen.

Grosch, der vor jedem Stück Textzeilen der Choräle verlas, erklärte auch den Begriff „Bending Times“. Er sagte: „Während Sie der Musik lauschen, wollen wir ihre Zeit dehnen.“ Dabei verwandelten die Künstler die altehrwürdigen, getragenen Choräle in etwas völlig Neues und lösten sie damit auch aus ihrer starren, altehrwürdigen Verankerung. Lange, der mit einem spannungsvollen, zwingenden Rhythmus seines Schlagzeugs überzeugte, wurde von Schrader auf dem Kontrabass mit großer Hingabe begleitet. Dazu entlockte Grosch dem Piano bei jeden Stück den charakteristischen modernen Jazzsound.

Die Künstler zogen das Publikum in ihren Bann

So verpackten die Künstler die historischen Vorlagen mit der stilistischen Vielfalt moderner Arrangements wie zum Beispiel die in den Chorälen „Aus tiefster Not“ und „Vater unser im Himmelreich“ aus der Feder des großen deutschen Reformators Martin Luther.

Die Zuhörerinnen und Zuhörer genossen das Konzert, zu dem der Freundeskreis Kirchenmusik eingeladen hatte

Die Zuhörerinnen und Zuhörer genossen das Konzert, zu dem der Freundeskreis Kirchenmusik eingeladen hatte © Lehr

Im weiteren Programm durften auch die Klassiker „Die güldene Sonne“ oder „Du meine Seele“ von Paul Gerhardt, dem wohl bedeutendsten deutschsprachigen Kirchenlieddichter, nicht fehlen.

Hineinversinken in eine beseelte Musik

Dem Trio gelang es im Konzertverlauf, auch mit eingestreuten Gesangsstücken und Solospielen die Zuhörer immer stärker in ihren Bann zu ziehen , und so verlangten diese auch mit andauerndem Applaus eine Zugabe.

Reinhold Kühnle aus Haltern besuchte das Konzert zusammen mit seiner Frau. Beide waren begeistert, er sagte: „Das war einfach Klasse!“ Kantorin Sung-Jin Suh kommentierte ergriffen: „In diese beseelte Musik konnte man hineinversinken.“