Werner Rieger verabschiedet sich. Nach 35 Jahren als K+K-Marktleiter in der Lohhausstrauße geht der 66-Jährige in den Ruhestand. Über viele Jahre war Rieger dort für die Verwaltung, Einsatzplanung und Warenbestellung verantwortlich, hat Regale und Truhen eingeräumt. Nun wartet ein neuer Lebensabschnitt auf ihn.
Leicht fällt ihm der Abschied nicht, wie Rieger zugibt: „Die Mitarbeiter sind in gewisser Weise zur Familie geworden“, sagt er. „Ohne Teamgeist arbeitet man sonst nicht so lange zusammen.“
Der 66-Jährige erinnert sich noch gut an seine Anfangszeit bei K+K, hatte vor seinem Eintritt in das Unternehmen auch mit einem Studium geliebäugelt: „Eigentlich bin ich aus Verlegenheit hier gelandet. Ich bin früh Vater geworden, da strebt man natürlich nach Sicherheit“, sagt er. Bereut hat er seine Entscheidung nie – im Gegenteil.

Ausbildung bei K+K
Rieger fasst schnell Fuß in der Firma, absolviert eine Ausbildung und findet Spaß an seiner Stelle. 1981 übernimmt er seinen ersten Markt in der Mühlenstraße. Vier Jahre später wechselt er in eine Filiale nach Coesfeld, 1988 kehrt er dann nach Haltern zurück – und bleibt der Filiale in der Lohhausstraße bis heute treu: „35 Jahre, das ist eine lange Zeit, mehr als eine Generation“, sagt er.
Zu seinen Anfangszeiten habe es noch keine Computer gegeben, erinnert er sich, die ersten Inventuren wurden noch händisch durchgeführt. „Das hat sich im Wandel der Zeit natürlich enorm verändert.“
Tolles Team und nette Kunden
Viele Kunden seien dem Lebensmittelgeschäft über die Jahre treu geblieben, das freut ihn besonders: „Es ist schön, wenn man die Kunden als Kinder erlebt, sie im Jugendalter eine Inventur mitmachen und als später als Erwachsene mit ihren eigenen Kindern wiederkommen“, sagt Rieger.
Diese Momente seien es, die ihn neben dem tollen Team immer getragen haben. Generell habe Rieger immer die Vielfältigkeit seiner Tätigkeit geschätzt: „Die Mischung aus körperlicher und organisatorischer Arbeit in Zusammenhang mit Menschenkontakt – das hat mich erfüllt.“
Deshalb möchte er die Nähe zu anderen auch in seinem Ruhestand nicht missen: „Ich werde mir mit Sicherheit eine geringfügige Beschäftigung suchen; ich mag es, unter Menschen zu sein“, sagt er. Pläne für seine Freizeit hat er aber auch genug: „Ich hoffe, wieder mehr Zeit für Sport zu finden, ich gehe gerne wandern und Fahrrad fahren“, sagt er. Auch plant Rieger, seinen Lebensmittelpunkt nach Herford zu verlegen.
Dort freut er sich auf die gemeinsame Zeit mit seiner Partnerin: „Der Ausblick in die Zukunft ist schön“, sagt er. Auch, wenn am letzten Arbeitstag bei ihm und seinen Mitarbeitern einige Tränen fließen: „Es war eine wirklich tolle Zeit. Der Abschied geht uns allen nahe.“