Halterner Kitas vergeben 1500 Plätze Fast jedes dritte Kind unter drei wird leer ausgehen

Kitas vergeben Plätze: Fast jedes dritte U3-Kind wird leer ausgehen
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Die Stadt bietet im neuen Kindergartenjahr 2023/2024 insgesamt 1500 Betreuungsplätze an. Aber es reicht immer noch nicht. Das Nachsehen haben Eltern, die Kitaplätze für ihre Kleinsten, den Kindern zwischen einem und drei Jahren, suchen. 668 Jungen und Mädchen haben zwar einen Rechtsanspruch, aber es gibt in den Kitas und in der Tagespflege nur 474 Plätze für sie.

Jugendamtsleiter Gisbert Drees legte dem Ausschuss Generationen und Soziales den neuen Kindergarten-Bedarfsplan vor. Er wurde mehrheitlich beschlossen, nur die SPD enthielt sich der Stimme. Der Beschluss ist die Voraussetzung dafür, dass die Einrichtungen ab dem 14. November die Plätze für das nächste Kindergartenjahr vergeben können. Glücklich werden die Eltern von Kindern über drei Jahren sein.

Denn Jugendamtsleiter Gisbert Drees korrigierte die ersten Zahlen im Ü3-Bereich nach oben. Die Kita Laurentius I richtet im Pfarrheim St. Laurentius an der Augustusstraße eine Gruppe für 20 Kinder dieser Altersgruppe ein. Damit kann die Stadt 1026 Ü3-Plätze für 1023 Ü3-Kinder zur Verfügung stellen. Das ist rechnerisch eine Vollversorgung. „Ich danke der katholischen Kirche ausdrücklich für ihre Unterstützung“, sagte Gisbert Drees unter dem Applaus der Ausschuss-Mitglieder.

Dank an Tagespflege

Der vorgelegte Kindergarten-Bedarfsplan ist aus den derzeit vorliegenden Zahlen errechnet, über eine endgültige Fassung, die dann die tatsächlichen Verhältnisse abbildet, wird im März 2023 entschieden. Schwierige Zeiten wirken sich natürlich auch im Kindergartenbereich aus.

„Aktuell verzeichnen wir durch die gestiegene Zahl von geflüchteten Personen mehr Kinder mit Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz als im Vorjahr“, betonte Gisbert Drees. So sind unter den U3-Kindern allein 30 Jungen und Mädchen aus der Ukraine. Wie sich die Situation weiter entwickele, könne er derzeit nicht sagen. Vieles sei möglich.

Eine wichtige Hilfe bei der Bewältigung der Betreuungsansprüche seien die Tagespflegepersonen und Großtagespflegestellen. Sie leisteten eine sehr gute Arbeit, bedankte sich Gisbert Drees. Doch auch in der Tagespflege würden die Belastungen größer.

Deshalb gebe es bereits Tagespflegestellen, die ihre Tätigkeit einstellen oder die Zahl der betreuten Kinder verringern. Es deutet sich allerdings die Gründung einer neuen Großtagespflege mit Plätzen für neun Kinder an. Gisbert Drees berichtete, dass es bereits gute Gespräche gegeben habe, näher konkretisieren wolle er das Projekt aber erst in der nächsten Ausschuss-Sitzung im März.

Personelle Engpässe

Bedauerlich finden sowohl Verwaltung als auch Politik, dass die Kita in dem neuen Bossendorfer Wohnkomplex Katharinen-Höfe entgegen aller Ankündigungen nicht vor August 2024 eröffnen wird. Dadurch stehen nun 16 U3-Plätze nicht zur Verfügung. Ein weiteres Problem sind die personellen Engpässe in den Kindergärten.

Freie Stellen können nur mit größten Anstrengungen, teils mit zeitlichen Verzögerungen oder im schlimmsten Fall gar nicht besetzt werden. Konsequenz ist, dass weniger Personal die gleiche Kinderzahl betreuen muss. „Das kann zu krankheitsbedingten Ausfällen und damit zu Einschränkungen in der Betreuung führen“, machte Drees die Auswirkungen deutlich.

Nahezu alle Kitas hätten das in der Vergangenheit erleben müssen. „Viele Familien bekommen dadurch immer wieder Schwierigkeiten, eine alternative Betreuung ihrer Kinder sicherstellen zu können.“

Parteien fordern neue Kita

Für SPD und Grüne ist aufgrund noch fehlender Betreuungsplätze klar, dass Haltern einen weiteren Kindergarten braucht. „Eine neue Kita muss kommen“, betonte zum wiederholten Male Anne Feldmann (SPD). Und auch Ulrike Doebler (Die Grünen) stieß in dieses Horn: „Notlösungen sind keine Lösungen.“

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