Immer weniger Kindergärten in Haltern sind in der Lage, ihre Öffnungszeiten flexibel zu gestalten. „Das ist angesichts der Personalnot nicht überraschend“, sagte Jugendamtsleiter Gisbert Drees im Ausschuss Generationen und Soziales. Es sei vielmehr bemerkenswert, dass angesichts der Engpässe in fünf Einrichtungen immer noch überlange Betreuungen geleistet werden
Der Rückzug hat auf jeden Fall finanzielle Konsequenzen. Denn das Kinderbildungsgesetz gibt für flexible Öffnungszeiten Zuschüsse. Unterstützt werden Kitas, die länger als 47 Stunden öffnen. Für eine Überhangstunde werden 31.77 Euro pro Kindergartenjahr an den jeweiligen Träger weitergeleitet.
In diesem laufenden Kindergartenjahr standen sieben von insgesamt 18 Kindertageseinrichtungen insgesamt 215.000 Euro zu. Doch die Kita St. Lambertus und der Anne-Frank-Kindergarten mussten wegen anhaltenden Personalmangels Stunden reduzieren und deshalb zahlte die Träger - katholische und evangelische Gemeinde - das Geld ganz oder anteilig zurück. Die Stunden-Reduzierung setzt sich fort.
Mittlerweile wird der Landeszuschuss nur noch auf fünf Kitas von zwei Trägern verteilt. Die katholische Kirchengemeinde teilte mit, so Gisbert Drees, dass im Kitajahr 2023/24 keine ihrer Einrichtungen die Voraussetzungen erfüllen wird. Auch in der AWO-Kita an der Lohausstraße wird die Öffnungszeit künftig weniger als 47 Stunden betragen.
Einschränkungen gibt es ebenfalls in den städtischen Kitas. „Auch hier wirkt sich der Personalmangel auf die Länge der Öffnungszeiten aus“, bedauert der Jugendamtsleiter. Ab August 2023 wird die Betreuung jeweils um zwei Stunden auf wöchentlich 48 Stunden gekürzt.
Zuschüsse bekommen nun noch das Familienzentrum Anne Frank und die Martin-Luther-Kita für je zwei Überhangstunden sowie die städtischen Einrichtungen Conzeallee, Kita Sythen und Kita Holtwick für je eine Überhangstunde. Verteilt werden 177.951 Euro Landesmittel plus der gesetzlich vorgeschriebenen 44.487 Euro aus dem städtischen Haushalt.
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