Sie ist ein Grundnahrungsmittel, schmeckt sowohl solo als Bratkartoffel oder als Beilage zu fast allen Gerichten: Die Kartoffel ist nach wie vor die beliebteste Knolle. Die Ernte 2023 stellte die Kartoffelbauern aber vor ein paar Herausforderungen.
„2023 ist ein durchwachsenes Kartoffeljahr“, sagt Landwirt Hubertus Natrop aus Flaesheim. Er bewirtschaftet 40 Hektar in Haltern, auf denen er Kartoffeln anbaut. „Die Böden in Haltern sind weitgehend gut für den Kartoffelanbau geeignet“, sagt er.
2023 war von unterschiedlichen Wetterphasen geprägt. „Erst was es trocken und zeitweise sehr warm“, so Hubertus Natrop. „Dann gab es vor allem im Juli und August starke Regenfälle. Das hat sich auf frühe Sorten wie Belana oder die Pommeskartoffeln anders ausgewirkt als auf die späten wie Annabell oder Cilena.“
Kraut- und Knollenfäule
Das Wetter habe dazu geführt, dass einige Sorten eine geringere Anzahl, aber dafür größere Kartoffeln hervorgebracht haben. „Für die Industriekartoffeln, die zur Pommesherstellung genutzt werden, ist das gut, für den Verkauf im Lebensmittelhandel eher weniger. Die Kunden im Einzelhandel wollen lieber kleinere Kartoffeln“, weiß Hubertus Natrop.
Bei den späten Sorten haben die Kartoffelbauern jetzt mit der Kraut- und Knollenfäule zu kämpfen. „Sie befällt die Pflanzen wegen der Nässe. Dagegen hilft im konventionellen Anbau nur regelmäßiges Spritzen, allerdings sind die Mittel inzwischen durch EU-Richtlinien reduziert“, sagt Hubertus Natrop.
Er verkauft die Kartoffeln ab Hof in Flaesheim, liefert aber den größten Teil an ein Zentrallager in Dortmund. „Von dort gehen sie in den Lebensmitteleinzelhandel“, sagt Natrop.

Früher wurden Kartoffeln über den Winter eingekellert, heute werden die Verkaufsmengen immer kleiner. „Meistens kaufen die Leute die 2,5 Kilo-Tüten“, sagt Hubertus Natrop. Seine Kartoffeln werden deshalb auf dem Hof im Kühlhaus bei einer Temperatur von vier Grad Celsius gelagert. „So stellen wir sicher, dass wir das ganze Jahr liefern können und die Kunden immer ihre Kartoffeln bekommen.“
Mehr Kartoffelfelder
In Nordrhein-Westfalen sei der Kartoffelanbau auf dem Vormarsch, sagt der Flaesheimer Landwirt. „Das hängt auch damit zusammen, dass immer mehr Landwirte wegen der steigenden Auflagen der Viehzucht den Rücken kehren und umsteigen. Sie bauen hauptsächlich Industriekartoffeln für die Pommes- und Chips-Produktion an.“
Die Kartoffel ist übrigens gesund. Sie liefert Eiweiß, hat wenig Fett und steckt voller Vitamine: Auf 100 Gramm kommen 12 Milligramm Vitamin C. Ebenfalls enthalten sind die Vitamine B1, B2, B5, B6 und K. Auch andere Nährstoffe wie Calcium, Magnesium und Phosphor sind in der Kartoffel enthalten.
Und was ist Hubertus Natrops liebstes Kartoffelgericht? „Wir braten die Kleinen in der Pfanne“, sagt er. „Dazu Speck und Zwiebeln, das ist immer noch unschlagbar.“