Markus Schmidt richtet sich am Montagmorgen seine Baustelle für die nächsten sechs Wochen ein. „Heute sind erstmal die Schutzmaßnahmen und Dokumentationen dran“, sagt der Restaurator aus Horstmar. „Morgen geht es dann richtig los.“
Die kleine Kapelle im Schloss Sythen muss dringend restauriert werden. Der Putz an den Wänden ist fällig. Es ist deutlich erkennbar, wo sich die Feuchtigkeit durch das Mauerwerk gefressen hat. „Alle 15 bis 20 Jahre muss der Putz erneuert werden“, sagt Markus Schmidt. „Das muss man im Blick haben.“
Die einen Meter dicken Wände sind wie ein Schwamm. Das Mauerwerk saugt die Feuchtigkeit auf. Es ist die Wetterseite der Kapelle betroffen, die zum Taubenteich steht. Das Gebäude liegt sehr tief und auf sumpfigem Gelände. Der Putz aus Muschelkalk ist an diesen Wänden erschöpft und muss erneuert werden.

Mit dem Projekt beginnt der Restaurator. „Morgen werde ich den alten Putz abstemmen“, erklärt Markus Schmidt. Bis aufs Mauerwerk wird die Schicht abgetragen und anschließend eine neue Schicht draufgemacht.
Wandbild wird restauriert
Neben dem Putz an den Wänden gibt es eine zweite Baustelle für Markus Schmidt in der Kapelle: das Wandgemälde. Das Wandbild, das die Verkündung des Herrn zeigt, hat über die Jahre hinweg gelitten. „Bei dem Wandbild wird nur oberflächlich gearbeitet“, sagt Markus Schmidt. Eine Mitarbeiterin wird ihn bei den Arbeiten unterstützen, sobald die staubigen Arbeiten in der kleinen Kapelle erledigt sind.

„Wir müssen zunächst untersuchen, welche Schäden vorhanden sind“, sagt der Restaurator. Der beschädigte Putz wird abgetragen, die Malerei gereinigt und gesichert. Auch der Grauschleier soll entfernt werden. Aber: Der Erzengel wird gesichtslos bleiben.
„Es wird nicht rekonstruierend gearbeitet“, sagt Markus Schmidt. Kleinere Malerarbeiten werden zwar stattfinden, aber es wird nicht künstlerisch eingegriffen. „Das darf man gar nicht. Sonst hat man am Ende ein ganz anderes Bild, als es der Künstler damals beabsichtigt hat. Es bleibt eben ein Denkmal.“
Kosten von mehr als 20.000 Euro
Die Restaurierungsarbeiten in der Kapelle im Schloss Sythen sind sehr kostenintensiv. 20.000 Euro wird allein die Restaurierung des Wandbildes kosten. Den Großteil, nämlich 13.000 Euro, muss der Förderverein aus eigener Tasche zahlen. Den Rest übernimmt eine Förderung des Landes NRW. Für das zweite Projekt, den Putz an den Wänden, kommt ein großzügiger Spender auf.
Für die Arbeiten bleibt die Kapelle im Oktober und November geschlossen. Der Förderverein hat einen kleinen Zeitpuffer eingeplant, falls die Arbeiten doch länger als sechs Wochen dauern sollten - damit Hochzeitspärchen keine böse Überraschung erleben.
Kapelle im Schloss Sythen bleibt zwei Monate geschlossen: Teure Restaurierungen stehen an
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