Wenn man Infinitys Juicy Fruit, genannt „Juicy“, durch den Garten hoppeln sieht, traut man ihm diese Sprungkraft kaum zu: Das Kaninchen von Marie Schafmann aus Sythen hat beim Kaninhop-Hochsprung den Deutschen Vizemeistertitel errungen: mit übersprungenen 90 Zentimetern.
Wenn Juicy richtig Speed aufnimmt und übers Hindernis springt, könnte man meinen, Kaninchen könnten fliegen. So ein Sprung sieht bei ihm aus wie seine leichteste Übung und macht ihm offensichtlich Spaß.
Marie Schafmann ist Mitglied im Kaninchenzuchtverein W378 Sythen, trainiert regelmäßig mit ihren Kaninchen und nimmt an Kaninhop-Wettbewerben teil. Juicy hält auch noch den Deutschen Rekord im Weitsprung mit 2,40 Metern.
Wie kommt man zur Kaninchenzucht? „Ich habe angefangen, als ich zehn Jahre alt war“, erinnert sich Marie Schafmann, heute 21 Jahre alt. „Ein Jahr vorher hatte mein Vater begonnen, Kaninchen zu züchten, und ich fand das so toll, dass ich es auch wollte“.
Normalerweise züchten die Mitglieder Kaninchen unterschiedlicher Rassen, die dann bei den Vereinsschauen ausgestellt und von Wertungsrichtern prämiert werden. Beim Kaninhop geht es aber nicht ums Aussehen, sondern um sportliche Leistungen.

„2016 habe ich das zum ersten Mal auf Instagram gesehen“, sagt Marie Schafmann. In Dülmen schnupperte sie bei den Kaninhop-Sportlern rein und trainierte dort mit. Inzwischen gibt es bei W378 in Sythen eine eigene Trainingsgruppe, in der fünf Mitglieder mit ihren Kaninchen aktiv sind.
Zwei Halterner Starterinnen
Für den Halterner Verein gingen bei den Deutschen Meisterschaften in Köditz in Bayern Marie Schafmann mit neun Tieren sowie Tamara Camagic mit sechs Tieren an den Start. Auch Tamara erlange eine gute Platzierung und wurde mit Infinitys Espero 3. im Parcours (leichte Klasse).
Insgesamt gab es fünf Disziplinen in unterschiedlichen Schwierigkeitsklassen zu bestreiten. Dazu zählen der Parcours, die gerade Bahn, das freie Springen, Hochsprung sowie Weitsprung. Die meisten Disziplinen werden in leicht, mittel, schwer und Eliteklasse eingeteilt.

Marie hatte von Anfang an viel Spaß daran, Kaninchen zu züchten, zu betreuen und sich um sie zu kümmern. Oftmals steigen junge Leute im Teenageralter wieder aus einem solchen Hobby aus. „Das war bei mir nicht so, ich hab den Spaß daran nie verloren“, sagt Marie Schafmann.
30 Kaninchen umfasst ihre Zucht inzwischen. Nicht alle gehören zur Rasse der „Sportwidder“. Marie züchtet auch andere Rassen. Füttern, ausmisten, das gehört zu ihrer täglichen Routine und natürlich das Training mit den Kaninhop-Sportlern - das kostet eine ganze Menge Zeit.

Tiere sind aber einfach „ihr Ding“: Marie Schafmann absolviert zurzeit eine Ausbildung zur tiermedizinischen Fachangestellten bei einem Tierarzt. Dem Kaninhop-Sport wird sie sicher auch weiterhin treu bleiben.
Wer sich für die Kaninchenzucht interessiert, kann sich unter der Mailadresse KZV-W378Sythen@gmx.de mit dem Verein in Verbindung setzen.