Im Bau- und Verkehrsausschuss wurde engagiert über das Thema Motorradlärm diskutiert.

© Kevin Kindel

Kampf gegen den Motorradlärm in Haltern - Polizei kann nur Schwerpunktaktionen anbieten

rnMotorradlärm

Ein Vertreter der Polizei stellte im Rathaus die Maßnahmen zur Minimierung des Motorradlärms in Haltern vor. Zufrieden ist die Politik damit nicht.

Haltern

, 05.03.2020, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es soll Maßnahmen geben, um den Motorradlärm in Sythen (vor allem an der Münsterstraße und Sythener Straße) sowie an einigen anderen Straßen im Stadtgebiet einzudämmen. Insgesamt aber sind diese unbefriedigend und nicht geeignet, das Problem wirklich in den Griff zu bekommen.

Mit diesem Fazit endete am Dienstag eine fast einstündige Diskussion im Verkehrsausschuss, der ein Vortrag von Polizeihauptkommissar Michael Kleinsorge vorangegangen war. Der Vertreter des Recklinghäuser Polizeipräsidiums nahm auf Anregung der WGH-Fraktion an der Sitzung teil, die darüber hinaus ein Konzept für die Minimierung des Motorradlärms in Haltern fordert.

Die Politik ist hier ohnmächtig

Die Fraktionen bohrten in der Sitzung mehrfach nach, um doch noch einem geeigneten Mittel gegen die Lärmbelastung durch Motorräder auf die Spur zu kommen. Michael Kleinsorge stellte vor, dass in diesem Jahr in jedem Quartal eine „Schwerpunktaktion“ der Polizei mit Radarkontrollen in Haltern stattfinden soll. Entgegenkommend deutete er an, dass die Standorte in Absprache mit der Stadt Haltern eingerichtet werden könnten, die über das Wissen verfüge, wo sich Bürger am meisten belästigt fühlen.

Mehr lasse die Personaldecke der Polizei allerdings nicht zu. Die Behörde sei für elf Kommunen zuständig, Haltern sei nur eine davon. Ob die angekündigten Kontrollen in Haltern wirklich stattfinden werden, stehe noch nicht fest. „2020 werden wir durch Datteln 4 über Gebühr belastet“, erklärte Michael Kleinsorge.

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Die Polizei ist nicht in erster Linie für Lärmbelästigung zuständig

Außerdem kümmere sich die Polizei in erster Linie um Unfälle und nicht um Lärmbelästigung. Fortgeführt wird aber auch die sogenannte Poli-Tour, bei der Kradfahrer in Begleitung der Polizei auf Gefahrenpunkte und vorbildliches Fahren hingewiesen werden. Stadt und Politik sind sich hier einig, dass diese Maßnahmen nicht ausreichen, um für Ruhe in den Wohngebieten zu sorgen, die vom Lärm betroffen sind.

Die Stadt Haltern präsentierte den Entwurf für ein Banner, mit dessen Hilfe für rücksichtsvolles Fahren bei den Motorradfahrern geworben werden soll. Geplant ist beispielsweise, ein Banner gegenüber der Ausfahrt des Motorradtreffs „Drügen Pütt“ am Geländer anzubringen. Der Landesbetrieb Straßen NRW habe dazu Zustimmung signalisiert, ebenso zu mobilen Geschwindigkeitsanzeigen.

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Der Kreis Recklinghausen bewegt sich

Auch der Kreis Recklinghausen bewegt sich auf Drängen der Stadt. Es soll an zwei Standorten an Sythener Straße und an einem an der Münsterstraße mittels Messungen das Geschwindigkeitsniveau ermittelt werden. Je nach Ergebnis könnten dann Standorte für mobile Geschwindigkeitskontrollen festgelegt werden.