Fabian Tuttman wohnt in Hamm-Bossendorf. An der Ausfahrt der Glashütte auf die Recklinghäuser Straße sind ihm schon häufig knifflige Verkehrssituationen aufgefallen. „Ich fahre jetzt lieber mit den Fahrrad hierher“, sagt er. „Beim Abbiegen aus der Glashütte erlebt man mit dem Auto immer wieder brenzlige Situationen. Ich wundere mich, dass hier nicht schon mehr passiert ist.“
Während unseres etwa zehnminütigen Gesprächs vor Ort gibt es drei Momente, die seine Aussagen bestätigen: Einmal gibt es ein Hupkonzert, zweimal stehen Fahrzeuge mitten in der Kreuzung, die sich nicht über die Vorfahrtregelung im Klaren sind. „Das liegt vor allem an dieser Ampel“, sagt Fabian Tuttmann. „Die Verkehrssituation ist sehr unübersichtlich, vor allem, wenn man von der Glashütte und der Bäckerei Malzers nach links in die Recklinghäuser Straße einbiegen will.“
Die Ampelanlage aus Richtung Glashütte besteht nur aus einer Zwei-Phasen-Ampel: Sie zeigt Rot und Gelb, aber es gibt kein grünes Signal, stattdessen aber ein großes Stoppschild. Autofahrer, die hier abbiegen wollen, müssen mehrere Aspekte beachten.
Verkehrsaufkommen gestiegen
Wenn die Ampel an der Glashütte erlischt, haben gleichzeitig die Fahrzeuge Grün, die gegenüber aus der alten Recklinghäuser Straße (Lebensmittelmärkte) und anschließend aus dem Lorenkamp in den Recklinghäuser Damm einbiegen. Die Einmündung liegt seitlich versetzt zur Ausfahrt Glashütte. Deshalb stehen Fahrzeuge, die von hier kommen, oft quer zur Fahrbahn mitten in der Kreuzung. Seit die Bäckerei Malzers hier eröffnet hat, ist das Verkehrsaufkommen aus dieser Richtung deutlich gestiegen.
„Das Problem ist, dass man überhaupt nicht weiß, wie man sich mit dem Auto einordnen soll, wenn man links abbiegen möchte“, sagt Fabian Tuttmann „Wenn man zu weit links rüberfährt, dann können die Autos von Richtung Lidl/Bleise/etc. kommend nicht geradeaus zur Glashütte fahren. Wenn man aber nur ein bisschen vorwärts auf den Bereich der Kreuzung fährt, ohne nach links einzuschwenken, dann können die Autos von Lidl/Bleise/etc. kommend nicht nach links abbiegen, weil ich diese dann mit meinem Auto behindere.“

„Fabian Tuttmann fürchtet, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis hier tatsächlich Unfälle aus den genannten Gründen entstehen. „Alle Verwandten, Freunde oder Bekannten, die die gleiche Situation mit dem Auto erlebt haben, haben mir zugestimmt, dass die Verkehrssituation dort absolut unzureichend ist“, sagt er.
„Untergeordnete Ausfahrt“
Zuständig für die Ampelschaltung an dieser Kreuzung ist Straßen NRW als sogenannter Baulastträger, da es sich um eine Landesstraße handelt. „Bei dieser Ampel handelt es sich um eine untergeordnete Ausfahrt“, erläutert dazu Pressesprecherin Petra Vesper. „Vorrang haben die Fahrzeuge, die von gegenüber (also Recklinghäuser Straße oder Lorenkamp) in die Kreuzung einfahren. Da es sich an der Glashütte nur um eine Ausfahrt, aber nicht um eine Straße handelt, gilt dort nach Erlöschen der Ampel das Stoppschild.“

„Entscheidend ist hier der abgesenkte Bordstein an der Glashütte“, ergänzt Fahrlehrer Claus Brüggemann aus Haltern. „Das ist keine Straßeneinmündung sondern eine Ausfahrt. Wenn hier das Ampelsignal erlischt, dann kann das erste Fahrzeug in die Kreuzung einfahren, aber unter Beachtung des Vorrangverkehrs. Ist sie aus, gilt ansonsten das Stoppschild. Aber das ist tatsächlich eine Regelung, die vielen nicht bekannt ist.“
Keine Änderung geplant
Ein zusätzliches grünes Signal an der Glashüttenausfahrt würde die Ampelphasen in der schon jetzt stark befahrenen Kreuzung weiter verzögern. „Sollte die Kreuzung überplant werden müssen, dann müsste die Initiative zunächst von der zuständigen Verkehrsbehörde vor Ort ausgehen“, sagt Petra Vesper von Straßen NRW. „Da es sich auch nicht um einen Unfallschwerpunkt handelt, ist von unserer Seite zurzeit keine Änderung der Ampelschaltung vorgesehen.“
Hinweis der Redaktion: Dieser Beitrag ist ursprünglich am 28. Januar 2025 erschienen.