
© Arno Pomplun (Archiv)
In der Haard wird mit Sondergenehmigung Jagd auf Wildschweine gemacht
Trotz Corona
In der Haard wird zur Jagd auf Wildschweine geblasen. Auch jetzt in Corona-Zeiten und trotz aller Einschränkungen. Das geschieht aus Sorge vor der Afrikanischen Schweinepest.
In Brandenburg ist mittlerweile in drei Landkreisen die Afrikanische Schweinepest ausgebrochen, diese Pest droht, näher zu rücken. Die heimischen Landwirte, die sich auf Schweineaufzucht und -mast spezialisiert haben, sind besorgt, weil sich das Virus in einer Schweinepopulation sehr schnell ausbreitet und hoch ansteckend ist.
Der RVR-Eigenbetrieb Ruhr Grün macht zwecks Prävention und Risikominderung am Donnerstag, 19. November, in der Haard gezielt Jagd auf Wildschweine. Das geschieht angesichts der Corona-Beschränkungen mit einer Sondergenehmigung des Landes. Aber auch ohne Corona wird grundsätzlich einmal im Jahr eine Drückjagd veranstaltet.
Die Drückjagd beginnt morgens früh um 7 Uhr
Denn die Wildschwein-Population in der Haard ist nach Auskunft von Förster Harald Klingebiel viel zu hoch und muss dezimiert werden. Nicht nur, weil die Tiere den gefährlichen Erreger verbreiten, sondern weil sie durch das Aufbrechen von Wiesen und Ackerland große Schäden anrichten.
Die revierübergreifende Jagd beginnt am 19. November (Donnerstag) um 7 Uhr. Die Schützen treffen sich am Forsthof (Halterner Straße), die Treiber und Hundeführer zur gleichen Zeit am Meilerplatz in Flaesheim. Die Förster von Ruhr Grün teilen die 70 Revierpächter und Jagdgäste in kleine Gruppen auf und bringen einzelne Schützen zu ihren Ansitzen.

Aus Sorge vor der Afrikanischen Schweinepest soll die Wildschwein-Population dezimiert werden. © dpa
Jäger und Treiber sind nicht nur abgezählt unterwegs, sondern auch auf Abstand und - sobald sie sich näherkommen - außerdem mit Mundschutz. Die Corona-Schutzverordnung sowie der vom Land mit dem Landesjagdverband abgestimmte Erlass zur Durchführung einer Drückjagd würden natürlich beachtet, versichert Harald Klingebiel.
Das Wildbret wird am Forsthof Haard verkauft
Um 13.30 Uhr ist die Jagd aus. Wenn es gut läuft, liegen 30 bis 50 Tiere auf der Strecke. Ein abschließendes gemütliches Schüsseltreiben, also ein gemeinsames Essen, wie in sonstigen Jahren wird es wegen der Corona-Pandemie diesmal nicht geben. Das Wildbret wird im Forsthof zum Verkauf angeboten. Interessenten können sich dort melden. Das Wild bleibt allerdings in der Decke und muss vom Käufer zerlegt werden. Harald Klingebiel gibt gerne Tipps dazu.
Im Herbst ist traditionell die Zeit der Treibjagden auf Niederwild. Doch nach Auskunft von Hegeringsleiter Reinhold Bergjürgen ist zurzeit an Gesellschaftsjagden gar nicht zu denken: „Jagden auf Niederwild sind wegen verschärfter Corona-Auflagen aktuell verboten.“
Haltern am See ist für mich Heimat. Hier lebe ich gern und hier arbeite ich gern: Als Redakteurin interessieren mich die Menschen mit ihren spannenden Lebensgeschichten sowie ebenso das gesellschaftliche und politische Geschehen, das nicht nur um Haltern kreist, sondern vielfach auch weltwärts gerichtet ist.
