Ein Wolf steht im Wald

Schön, aber nicht ungefährlich: Ein Mann aus Oer-Erkenschwick hat in der Haard bei "Mutter Wehner" einen Wolf wie auf diesem Archivfoto gesichtet. © dpa

In der Haard bei „Mutter Wehner“ in Oer-Erkenschwick: Plötzlich steht da ein Wolf

rnMario Barz knipst „Fotobeweis“

Mario Barz (55) aus Oer-Erkenschwick hatte zusammen mit seinem Terrier „Nicki“ in der Haard bei „Mutter Wehner“ in Oer eine Begegnung mit einem Wolf. Der (Blick-)Kontakt ging glimpflich aus.

Oer-Erkenschwick

, 09.05.2022, 15:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Den vergangenen Freitagmorgen wird Mario Barz aus Oer-Erkenschwick so schnell nicht vergessen. Wie immer drehte er kurz vor 8 Uhr mit Terrier „Nicki“ eine Runde durch die Haard. Und dann, wenige Hundert Meter von der beliebten und stets belebten Waldgaststätte „Mutter Wehner“ entfernt, passierte es: „Plötzlich kreuzte ein Wolf unseren Weg. Ich habe mich ganz schön erschrocken“, berichtet der 55-Jährige Oer-Erkenschwicker.

Mario Barz zückte sofort das Smartphone und „schoss“ ein Foto

Dass es sich bei dem Vierbeiner, der rund 50 Meter vor Mario Barz und seinem Terrier plötzlich auf den Waldweg trat, um einen Wolf handelt, da ist sich der Hundeführer ganz sicher. „Ich fühle mich schon in der Lage, einen Wolf zu erkennen. Dieses Tier kennt man doch von Bildern, und außerdem habe ich schon im Zoo Wölfe gesehen“, erklärt Barz auf Nachfrage. „Dieser Wolf blickte zu mir und meinem Hund herüber, als ob er die Lage einschätzen wollte. Dann blickte er wieder nach vorne und trottete von dannen. Nachdem ich den ersten Schreck überwunden hatte, habe ich sofort mein Smartphone gezückt und ein Foto von dem Wolf gemacht. Aber schade, dass er da schon so weit weg war“, sagt Barz.

Ein verschwommenes Tier auf einem Waldweg.

Das ist das Foto, das Mario Barz aus Oer-Erkenschwick mit dem Smartphone bei seiner abenteuerlichen Begegnung in der Haard bei "Mutter Wehner" gemacht hat. In der Mitte sieht man einen Vierbeiner, der laut Mario Barz zweifelsfrei ein Wolf gewesen ist. © privat

Terrier „Nicki“ hatte bei Wolfsbegegnung in Oer-Erkenschwick Glück

Terrier „Nicki“ hatte bei der Begegnung besonderes Glück: „Ich hatte den Hund an der Leine. Und das hat ihm wohl sein Leben gerettet. Denn wie für einen Terrier üblich, wollte sich „Nicki“ auf den Wolf stürzen. Jedenfalls bellte er und zog wie von Sinnen an der Leine. Glücklicherweise ließ sich der Wolf davon nicht provozieren und zog weiter. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn der Hund sich losgerissen hätte“, erzählt Mario Barz. Am Ende kam der Hundeführer mit dem Schrecken davon. Nach knapp zwei Minuten war der Spuk vorbei.

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Bislang ist noch keine Wolfssichtung in Oer-Erkenschwick bestätigt

Das Landesamt für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz in Recklinghausen (LANUV) verifiziert und registriert Wolfssichtungen unter anderem im Naturpark Hohe Mark, wozu auch die Haard gehört. In den Online-Auflistungen des LANUV ist noch keine bestätigte Wolfssichtung in der Haard in Oer-Erkenschwick erfasst, wohl eine vor sechs Monaten in Haltern am See. „Für uns wäre es nun ungeheuer hilfreich, wenn uns der Mann aus Oer-Erkenschwick sein Foto mit genauer Beschreibung des Begegnungsortes per E-Mail (wolf_nrw@lanuv.nrw.de) zur Verfügung stellen würde“, sagt LANUV-Sprecherin Birgit Kaiser de Garcia auf Nachfrage. Direkt nach dem Eingang würde das Foto dann von LANUV-Experten und den Mitarbeitern einer Wolfserkennungsstelle in Sachsen untersucht und das abgebildete Tier von den Wolfskennern eingeordnet. „Wenn es sich zweifelsfrei um einen Wolf handelt, dann wird die Wolfssichtung bei uns erfasst und in unsere Statistik aufgenommen“, erklärt die LANUV-Sprecherin.

Auf seiner Internetseite gibt das Landesamt auch Telefonnummern an, unter der auch am Wochenende Wolfssichtungen gemeldet werden können. Weitere Informationen finden sich dazu an dieser Stelle im Internet.

Wie verhält man sich richtig, wenn man einem Wolf begegnet?

Auf der Internet-Seite des LANUV heißt es: „Aus den Erfahrungen der letzten Jahrzehnte kann festgestellt werden, dass Angriffe von gesunden freilebenden Wölfen auf Menschen in Deutschland nicht dokumentiert sind. Wölfe sind extrem scheu. Es ist überaus selten, dass Spaziergängerinnen und Spaziergänger einen Wolf aus der Nähe zu Gesicht bekommen. Falls es doch dazu kommen sollte, werden folgende Verhaltensregeln empfohlen:

- Nicht versuchen, Wölfe anzufassen oder zu füttern.

- Nicht weglaufen, sondern stehen bleiben.

- Langsam zurückziehen, wenn man den Abstand vergrößern will.

- Man kann einen Wolf vertreiben, indem man ihn laut anspricht, in die Hände klatscht und mit den Armen winkt.