Millionen-Objekt auf dem Immobilienmarkt Exklusive Halterner Arztvilla wird verkauft

Millionen-Objekt auf dem Immobilienmarkt: Exklusive Villa wird verkauft
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Eine der schönsten Stadtvillen Halterns steht an der Bahnhofstraße. Hier wohnte zuletzt Dr. Hermann Kremer, Halterns erster Gynäkologe mit eigener Praxis. Das Haus war gleichzeitig Sitz der Potsdam Stiftung Kremer, die der Arzt mit seiner Ehefrau Elke 2001 gründete. Gut 18 Monate nach seinem Tod steht die Villa nun zum Verkauf.

Das „großzügige Haus“, wie es in der Beschreibung heißt, erstreckt sich über drei Etagen, hat 360 Quadratmeter Wohnfläche verteilt auf 12,5 Zimmer plus Küche und drei Badezimmer und dazu noch eine Einliegerwohnung. Es steht auf einem 1217 Quadratmeter großen Grundstück.

Soviel Exklusivität hat ihren Preis: Die Villa wird auf dem Immobilienmarkt von privat für 1,1 Millionen Euro angeboten. Inklusive Grunderwerbssteuer, Notarkosten und Grundbucheintrag kommt ein Käufer auf gut 1,2 Millionen Euro. Allein der Bodenrichtwert liegt im Quartier rund um den Bahnhof laut Boris NRW bei 440 Euro.

Erbaut wurde die Villa 1901. Vor Dr. Kremer und seiner Familie wohnte hier der angesehene Hausarzt Dr. Westhoff. Obwohl das Haus zwischendurch immer wieder modernisiert wurde - im Dachgeschoss ließ Dr. Kremer 2008 beispielsweise eine geräumige Galerie mit zwei Balkonen anlegen - ist sie heute renovierungsbedürftig. Die Zimmer sind inzwischen alle leer geräumt, sodass eine Übergabe jederzeit möglich wäre.

Das Haus Bahnhofstraße Nr. 12 von der Rückseite
Wintergarten und großzügiger Dachausbau öffnen das Haus zur Gartenseite. © Schrief

Das Haus an der Bahnhofstraße war zu Lebzeiten von Dr. Kremer mit viel Kunst bestückt. Dr. Kremer, geboren in Bottrop und seit 1975 bis zu seinem Tod 2021 wohnhaft in Haltern, interessierte sich sehr für preußische Geschichte. Die sei, so sagte er einst, nirgendwo greifbarer als in Potsdam.

Deshalb kümmerte er sich um die russische Siedlung Alexandrowka, einem Denkmal der Freundschaft zwischen dem Preußenkönig Friedrich Wilhelm III und dem russischen Zaren Alexander I. Sie zählt heute zum Weltkulturerbe der UNESCO. Dr. Hermann Kremer kaufte 1998 das Haus Nummer 8, im Jahre 2000 das Koloniehaus Nummer 2. Beide Häuser ließ er aufwendig restaurieren, eines ist heute Museum. Außerdem kaufte und sanierte er zwei historische Häuser in der Potsdamer Innenstadt.

Ein Blick ins Wohnzimmer des Hauses Nr. 12
Ein Blick in den Wohnbereich des Hauses mit teurem Schiffsparkett. © Privat

Denkmalschutz und Bewahrung ortstypischer Baukultur auch in Haltern am See war immer ein großes Thema für Dr. Kremer. Es wäre deshalb schade, wenn die historische Villa einem modernen, großen Investorenprojekt weichen müsste. Das wäre auch nicht im Sinne der Erben, wie sie sagen. Erste Interessenten können sich hier gut ein Mehrgenerationen-Wohnen vorstellen.

Ein Blick in das ausgebaute Dachgeschoss
Das Dachgeschoss ist modern ausgebaut, die Fenster geben einen wunderbaren Blick über die Stadt frei. © privat

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