Horror-Anreise zum Wincent-Weiss-Konzert Kathy (35) verpasst fast ihr Geburtstagsgeschenk

Kathy (35) verpasst wegen Horror-Anreise fast Wincent-Weiss-Konzert
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Eigentlich hätte es kein schöneres Geburtstagsgeschenk geben können: Gemeinsam mit Freunden einen sonnigen Sommernachmittag verbringen, auf dem Gelände des Halterner Seebads kühle Getränke genießen, und als Highlight des Abends den Musiker Wincent Weiss live auf der Bühne erleben. Genau so hatte es sich Katharina Hoffmann aus Köln vorgestellt. Um ein Haar hätte sie das Konzert jedoch verpasst: Für ihre Zugreise von Köln nach Haltern brauchte sie statt eineinhalb knappe fünf Stunden.

„Ich war fix und fertig“, berichtet sie von ihrer Tortur zum Sunset-Beach-Festival am vergangenen Freitag (28.6). Und dabei war alles perfekt geplant: Um 15 Uhr sollte Hoffmann mit dem Zug aus Köln in Richtung Ruhrgebiet starten, von dort einen weiteren Zug nach Haltern nehmen. Fahrzeit insgesamt: Eine Stunde und 40 Minuten.

Konzertbesucher beim Sunset-Beach-Festival
Am zweiten Abend des Sunset Beach Festivals in Haltern feierten tausende Fans Sänger Wincent Weiss. Auch Katharina Hoffmann aus Köln hat es noch unter die Besucher geschafft. © Blanka Thieme-Dietel

Drei Stunden bis nach Essen

Aber schon am Start gibt es Probleme: „Ich stand am Gleis, aber der Zug kam und kam nicht“, erzählt Hoffmann. Also beschließt sie, auf einen anderen Zug auszuweichen, der eine Stunde Verspätung hat. „Wegen Personen auf dem Gleis kam dieser aber nur bis nach Mühlheim“, sagt sie. Dort bleibt der Zug auf unbestimmte Zeit stehen, Hoffmann weiß nicht, ob und wann es weitergeht. „Es kamen keine Durchsagen, ich war völlig planlos“, erinnert sie sich.

Nach drei Stunden kommt sie schließlich in Essen an, ist da bereits mit den Nerven am Ende: „Der Zug war überfüllt und ich hatte nichts zu Trinken dabei“, sagt sie. „Ich hatte ja nicht mit so einer langen Anreise gerechnet.“ Hoffmann weiß zu diesem Zeitpunkt, dass ihre Freundinnen aus Bottrop und Marl bereits in Haltern am See auf sie warten. Das Ärgerliche: Eigentlich hätte Hoffmann die Nacht vorher bei ihrer Freundin in Bottrop schlafen können, hatte sich aber dagegen entschieden.

Pistazieneis als Entschädigung

Auch in Essen angekommen tritt keine Besserung ein: Der Zug nach Haltern hat ebenfalls Verspätung, wieder ist ein Notarzt-Einsatz der Grund. „Ich war kurz davor, wieder zurück nach Köln fahren“, berichtet Hoffmann. Ihre Freundin überredet sie, die Reise nicht abzubrechen – zu schade wäre es, das Geburtstagsgeschenk verfallen zu lassen.

Also steigt Hoffmann, als die Bahn dann endlich kommt, in den Zug nach Haltern und erreicht gegen 19.30 Uhr endlich den Bahnhof der Seestadt. Ihre Freundin erwartet sie da bereits mit einem Pistazieneis in der Hand. „Das ist meine Lieblingssorte“, erzählt Hoffmann. So ganz kann das Eis ihre Laune aber nicht heben, zu erschöpft ist die 35-Jährige nach der aufreibenden Anreise: „Ich war einfach nur genervt“, sagt sie.

Ende gut, alles gut

Das Konzertgelände erreichen Hoffmann und ihre Freundin mit dem Shuttlebus um 19.50 Uhr – zehn Minuten vor Konzertbeginn. „Die Vorband haben wir also leider verpasst“, erzählt die Kölnerin. Aber immerhin für Wincent Weiss hat es gereicht – und der konnte Hoffmann die Horror-Anreise mit seiner Show fast vergessen lassen: „Den Auftritt von Wincent habe ich dann doch noch genießen können“, sagt sie. „Sogar unsere Plätze waren ganz gut.“

In zwei Wochen steht für Katharina Hoffmann das nächste Konzert an. Dann ist sie bei Taylor Swift in Gelsenkirchen. In einer Sache ist sie sich jetzt schon sicher: „Da reise ich ganz bestimmt nicht mit dem Zug an.“