Klang- und farbenfrohes Fest Hindu-Priester traute Stefan Kania und Soumya Perinparajah im Seeblick

 Hindu-Priester traute Stefan Kania und Soumya Perinparajah im Seeblick
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Stefan Kania und Dr. Soumya Perinparajah feierten mit 120 internationalen Gästen im Seeblick eine außergewöhnliche Hochzeit. Im Mittelpunkt des Festsaals stand ein reich geschmückter Altar („Manawarai“) an dem ein Brahmanenpriester aus Kamen die Eheschließung vollzog. Zur Hindu-Hochzeit trugen fast alle Gäste die traditionelle Festkleidung.

Die Eheschließung besteht aus vielen kleinen Zeremonien und Ritualen, die von großer spiritueller und religiöser Bedeutung sind. Stefan Kania und Soumya Perinparajah hatten für ihre Gäste Karten gedruckt, auf denen die einzelnen Schritte der klang- und farbenfrohen Feierlichkeit voller Freude erklärt waren. Bei einer Hindu-Hochzeit besiegelt die Ehe nicht nur das Band zwischen zwei Menschen, sondern auch zwischen zwei Familien.

Zusammen mit dem Tholan (dem Bruder der Braut) und seiner Familie betrat Stefan Kania als erster den Saal, um zunächst von der Familie der Braut mit einem Ritual begrüßt zu werden. Am Altar führte der Priester eine Reihe von Gebeten und Ritualen für den Gott Ganesh durch.

Danach erst betrat die Braut Soumya den Saal - begleitet von bewundernden Blicken und empfangen von einem strahlenden Bräutigam. Mit ihm saß sie sodann am Altar, wo die Zeremonien fortgesetzt wurden. Soumyas Eltern vereinten die Hände des Brautpaars, was die Übergabe der Braut an den Bräutigam symbolisierte.

Die strahlende Braut Soumya
Auf Wunsch der Braut folgte auf die standesamtliche Trauung in London eine Hochzeitsfeier nach hinduistischem Ritus. Das Foto zeigt Soumya beim Einzug in den Festsaal. © Elisabeth Schrief

Stefan präsentierte seiner Braut den Hochzeitssari und die Hochzeitskette. Beides wurde gesegnet, danach verließ Soumya wieder den Saal, um sich umzuziehen und mit ihrem tiefroten Hochzeitskleid zurück zum Altar zu gehen, wo sich das Brautpaar Blumenkränze umlegte, um damit ihre lang anhaltende Liebe zu dokumentieren.

Dreimal ums heilige Feuer

Das Brautpaar ging dreimal um das heilige Feuer. Bei der ersten Umgehung legte Stefan den rechten Fuß seiner Braut Soumya auf einen Granitstein und steckte einen silbernen Ring an einen Zeh. Bei der zweiten Umgehung wiederholte Stefan das gleiche mit Soumyas linkem Fuß. Die dritte Runde symbolisierte die Vereinigung als Mann und Frau. Spiele und eine abschließende Segnung beendeten die über zwei Stunden dauernde beeindruckende Zeremonie.

Kennengelernt haben sich Stefan Kania und Soumya Perinparajah in Nottingham in England. Sie wohnten im selben Studentenheim, kamen sich aber vor allem auf der Geburtstagsfeier eines Freundes näher. Sie verabredeten sich zum Laufen, doch erst nach vielen, vielen Kilometern stellten die Studenten fest: Wir sind mehr als Running Buddies.

Soumya zog dann allerdings im Rahmen ihrer Masterarbeit für einige Monate nach Jena. „Beim Skypen wurde uns schließlich definitiv klar: Da ist Liebe im Spiel“, erinnert sich Stefan Kania an das Jahr 2015.

Hochzeitsritus bei einer hinduistischen Trauung
Das Brautpaar hat sich Blumenkränze umgelegt und besiegelt seine tiefe Liebe. © Elisabeth Schrief

Sechs Jahre später heirateten die beiden standesamtlich in London. Nur die Familie und zwei Freunde waren dabei, denn noch grassierte das Corona-Virus. „Die Hochzeit war so schön“, sagen die beiden. Per Live-Stream wurde die Zeremonie an die, die nicht dabei sein konnten, übertragen.

Hindu-Altar zur Hochzeitsfeier mit Bräutigam und Eltern
Cornelia und Peter Kania, die Eltern des Bräutigams, wurden am Altar mit besonderen Ritualen begrüßt. © Elisabeth Schrief

Stefan Kania (33) wuchs in Lippramsdorf auf, hier hat er bis heute seine Kegel- und Fußballfreunde. Einige von ihnen waren seine Trauzeugen. „Denn der Zusammenhalt ist seit eh und je super“, freut sich der 33-Jährige. Das bleibt auch so, obwohl Stefan Kania zum Studium der Ökonometrie zuerst nach Aberdeen in Schottland, dann nach Nottingham zog und schließlich aus beruflichen Gründen London zur zweiten Heimat wählte.

Von Oslo nach London

Soumya Perinparajah (31) studierte Immunologie und hat inzwischen promoviert. Geboren wurde sie in Oslo/Norwegen, ihre Eltern sind Tamilen und stammen aus Sri Lanka. Als Soumya sechs Jahre alt war, zog die Familie nach Großbritannien.

Familienleben ist für beide sehr wichtig. Deshalb pendeln sie viel zwischen Deutschland und Großbritannien. Am Rande von London haben sie sich ein kleines Haus gekauft. Irgendwann aber können sie sich vorstellen, nach Haltern zu ziehen.

Die Eheringe von Stefan und Soumya werden gesegnet.
Die Eheringe von Stefan und Soumya werden gesegnet. © Elisabeth Schrief

Es herrscht ein tiefes Einvernehmen zwischen den beiden. Sie seien sehr harmoniebedürftig, sagen sie. Stefan und Soumya legten beide großen Wert auf eine gute Berufsausbildung, aber das allein steht für sie nicht im Mittelpunkt. Sie verbringen gern Zeit miteinander, ob beim Laufen oder Wandern, sie lieben es, in der Natur zu sein und sie lieben ihre Familien. „Wir fühlen uns einfach wohl zusammen.“

Es ist der schönste Tag im Leben, wenn zwei Menschen Ja zueinander sagen. Nun können sie bei uns andere an dieser Freude teilhaben lassen.

Wir sind ab sofort unregelmäßig bei Trauungen in Haltern bei den frisch vermählten Brautpaaren zu Gast. Sie alle haben ihre ganz persönliche Geschichte, die sie hier kurz erzählen.

Sollen wir Sie als Brautpaar auch ins Bild setzen? Teilen Sie uns einfach Ihren Hochzeitstermin per E-Mail an redaktion@halternerzeitung.de mit, und wir kommen vorbei.

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