Auf einem Dachboden in Dülmen haben Norbert und Wolfgang Giese ein Moped des bayerischen Herstellers Rex aus dem Jahr 1950 entdeckt, das jetzt bei Theo Schmitz in Haltern restauriert wird. Unklar war bisher, ob es auch eine Betriebserlaubnis für das historische Gefährt geben würde. Jetzt bahnt sich eine Lösung an.
Auf unsere Berichterstattung zu dem Dachbodenfund hat sich jetzt Christian Stephan bei unserer Redaktion gemeldet. Er ist Kfz-Sachverständiger und Leiter der Qualitätssicherung beim TÜV Nord. „Um eine neue Betriebserlaubnis zu erhalten, benötigt der Antragsteller entweder eine Bescheinigung des Fahrzeugherstellers oder ein Gutachten eines amtlich anerkannten Sachverständigen“, schreibt Stephan.
Da es die Rex Motorenwerke aus München nicht mehr gibt, ist eine Bescheinigung des Herstellers nicht mehr zu bekommen. Aber Christian Stephan macht den Findern Mut. „Nach kurzer Recherche kann ich berichten, dass der TÜV Nord diverse ABEen (Allgemeine Betriebserlaubnis) der Firma Rex zu Mopedmodellen aus den 1950er- und 60er-Jahren in seinem Archiv hat“, so Christian Stephan weiter.
„Ich biete meine Hilfe an“
Damit könne bei entsprechendem technischen Zustand ein Gutachten mit den benötigten technischen Daten erzeugt werden, informiert Christian Stephan. „Mit diesem Gutachten geht es dann zum Straßenverkehrsamt. Das Amt muss überzeugt werden, dass es sich nicht um Diebesgut handelt. Hier werden die beiden Finder als Ex-Polizisten wahrscheinlich helfen können. Ich biete dazu meine Hilfe an.“
Finder Norbert Giese freut sich über das Angebot. „Das kann uns möglicherweise helfen, das Moped auch auf die Straße zu bringen“, sagt er. Zurzeit seien bereits einige Teile ausgebaut, das Moped werde jetzt per Sandstrahl gereinigt. „Es geht langsam vorwärts“, so Norbert Giese.

Zusammen mit seinem Bruder Wolfgang hatte Norbert Giese das Moped auf dem Dachboden eines Kollegen in Dülmen gefunden, der es entsorgen wollte. Das fanden die beiden ehemaligen Polizisten zu schade. In dem ehemaligen Zweiradmechaniker und Schlossermeister Theo Schmitz fanden sie den kompetenten Partner, der sich an die Restaurierung des alten Mopeds machte.
Motor ist abschaltbar
Der Motor des alten Mopeds leistet 1,4 PS aus 49 Kubikzentimetern Hubraum. „Eine Besonderheit ist, dass man den Motor über eine Kupplung abschalten kann, dann lässt sich das Moped wie ein normales Fahrrad fahren. Das geht aber schwerer als bei einem normalen Fahrrad“, sagt Theo Schmitz.
Ob es dann auch mal in Haltern fahren wird, war bisher nicht sicher. Die Chancen dafür sind aber durch das Hilfsangebot von Christian Stephan jetzt gestiegen.
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