
Chefkoch Thorsten Marrek präsentiert Pommes mal ein wenig anders – hier in Kombination mit Backfisch-Nuggets. © Daniel Maiß
Chefkoch eröffnet Imbiss in Herten: „Wir machen Pommes mal ganz anders“
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Thorsten Marrek war „Sous Chef“ im Gelsenkirchener Maritim Hotel, davor stand er fast zehn Jahre im Restaurant Himmelmann in Lippramsdorf am Kochtopf. Jetzt hat er einen Imbiss in Herten eröffnet.
Poutine Pommes oder Currywurst deluxe – was Thorsten Marrek seit wenigen Tagen an der Kaiserstraße 125 auf den Teller oder in die – ökologisch abbaubare – Schale zaubert, klingt schon exklusiv.
„Wir wollen es wirklich ein wenig anders machen als andere Imbisse“, erklärt der ehemalige stellvertretende Küchenchef des Gelsenkirchener Maritim Hotels. „Hier wird alles frisch zubereitet, sogar die Saucen“, betont der 47-Jährige.
Nur die Pommes selbst werden nicht vor Ort gemacht, „aber auch die sind jetzt keine Standardware.“
Wie aber kommt man als gelernter Metzger und Koch, der 30 Jahre in der Gastronomie gearbeitet hat, auf die Idee, eine „Pommesbude“ zu eröffnen? „Das war Zufall“, gib Marrek zu. Nachdem er nach acht Jahren die Schürze des Maritim an den Nagel gehängt hatte, „wollte ich eigentlich erst einmal gar nichts mehr machen und mich umschauen, wohin es mich so ziehen könnte.“
Pommes Poutine sind eine kanadische Spezialität
Dann aber wurde ihm fast praktisch über Nacht das Ladenlokal an der Kaiserstraße mit rund 20 Sitzgelegenheiten angeboten. „Ich fand die Idee spannend und hab dann einfach gedacht: Ich probiere das jetzt mal“.
Zu diesem Zeitpunkt gab es bereits die jetzige Beschriftung und die Idee eines Imbisses. „Ich habe den Namen, also Pommes Deluxe, dann einfach behalten und überlegt, was man unter dem Titel anbieten könnte“, so Marrek.

An der Kaiserstraße hat mit "Pommes Deluxe" ein etwas anderer Imbiss eröffnet. © Daniel Maiß
Die schon erwähnten Poutine Pommes – eine kanadische Spezialität – kombiniert der Koch mit diversen Leckereien. Entweder eher klassisch mit Currywurst, aber auch mit Chili con Carne, Pastrami, Hähnchenbrustfilet, Backfisch oder Humus.

Ein Klassiker in einem etwas anderen Gewand: Die "Currywurst Deluxe" mit Poutine Pommes. © Daniel Maiß
„Natürlich möchte ich mich mit so einem Angebot ein wenig von anderen Imbiss-Betrieben abgrenzen“, erklärt der 47-Jährige. Im Angebot sind auch diverse Salate und „Sandwiches deluxe“, die ebenfalls unterschiedlich belegt und zubereitet sind.
Doch das soll es mit der Speisekarte auf Dauer noch nicht gewesen sein. „Ich plane, demnächst auch einen Mittagstisch anzubieten. Da soll es aber eher Hausmannskost geben.“
Angedacht sind Kohlrouladen, Gulasch oder in den Wintermonaten Gänsekeule und Wild. Darüber hinaus gibt es schon jetzt ein täglich wechselndes Tagesangebot. „Die ersten Kunden haben schon gefragt, wann ich damit starte. Da scheint es ein grundlegendes Interesse zu geben“, freut sich der Koch.
„Konservierungsstoffe gibt es hier nicht“
Über allem steht die Devise: Es muss frisch sein. „Nur ein Beispiel: Ich kaufe 30 Koteletts ein. Sind die dann über Tag verteilt weg, dann sind sie halt weg. Im Zweifel kann ich nur den Tipp geben, vorzubestellen. Das ist auch möglich. Ich würde nie in größeren Mengen einkaufen. Denn dann kann ich nicht garantieren, dass alles frisch zubereitet ist. Konservierungsstoffe gibt es hier nicht.“
Das „Pommes Deluxe“ ist sogar schon Ausbildungsbetrieb, eine Auszubildende arbeitet sich gerade in den Imbiss ein. Zudem beschäftigt Torsten Marrek zwei Flüchtlinge aus der Ukraine: eine fest angestellte Köchin und eine Aushilfe. „Ich finde es wichtig, die Flüchtlinge hier dabei zu unterstützen, in Deutschland Fuß zu fassen.“
Viele seiner Kollegen hätten ihn ein wenig belächelt, als er erklärte, dass er einen Imbiss in Herten aufmachen wolle. „Aber ich hab doch jetzt alles schon gemacht: Sterne-Küche, Großküche und Hotel-Küche. Das ist jetzt einfach mal ein Abenteuer.“