Helmut Pauke verantwortete als Ortsbeauftragter 16 Jahre lang die ehrenamtliche Arbeit des Technischen Hilfswerks Haltern. Drei Mal wurde er in seinem Amt bestätigt, bevor sich dann aus privaten Gründen zurückzog.
Dem THW aber blieb er bis zum Schluss eng verbunden. Erschrocken hörten die Kameraden von der Todesnachricht: Nur vier Wochen nach Vollendung des 70. Lebensjahrs starb Helmut Pauke völlig überraschend. „In Liebe müssen wir dich gehen lassen“, heißt es in der Traueranzeige. Helmut Pauke hinterlässt drei Kinder mit ihren Familien.
Als THW-Ortsbeauftragter genoss der Halterner großen Respekt. Ein Mitglied des Landesverbands NRW betonte bei der Verabschiedung von Helmut Pauke damals im Alten Rathaus, als Ortsbeauftragter habe dieser „immer sehr detaillierte Lösungspläne für alle Probleme parat gehabt“ und „ein sehr gutes Gedächtnis, wodurch oft auf Lösungen der Vergangenheit zurückgegriffen werden konnte.“ Helmut Pauke sei für das Technische Hilfswerk ohne Zeitlimit stets einsatzbereit gewesen.
Auch der damalige Bürgermeister Bodo Klimpel sprach beim Abschied aus dem Amt von einer langjährigen hervorragenden Leitungsarbeit. Helmut Pauke habe immer schnell, kompetent und zuverlässig geholfen. Dorstens Bürgermeister Tobias Stockhoff, einst Zugführer im Halterner THW, zollte ihm genauso große Anerkennung: „Der Ortsverband liegt dir sehr am Herzen. Du kämpfst mit einem gesunden Gerechtigkeitssinn immer für unsere Interessen.“
1977 ins THW eingetreten
Helmut Pauke trat 1977 in den THW-Ortsverband ein, 1999 übernahm er die leitende Funktion als Ortsbeauftragter. Unzählige Einsätze hat er begleitet, so war er beispielsweise bei der Jahrhundertflut an der Elbe 2002 mehrere Tage in Sachsen-Anhalt helfend tätig.
Mit dem THW war er ebenso zur Stelle, als das Bootshaus in der Stadtmühlenbucht brannte, in Lavesum die Schweinepest ausbrach, 2005 Schneechaos im Münsterland herrschte, Unwetter über die Stadt zogen, der Nikolaus am Seestern-Steg anlegte oder der Maibaum auf dem Alten Markt aufgerichtet werden musste.

Durch die Kombination von universellen Basiskomponenten und spezialisierten Fachgruppen ist das THW den vielfältigen Anforderungen des Zivil- und Katastrophenschutzes und der örtlichen Gefahrenabwehr gewachsen, sagte er in einem Interview mit unserer Zeitung. Dieses breite Aufgabenspektrum gefiel Helmut Pauke. Außerdem lag ihm sehr daran, die Jugend für „seine“ Organisation zu begeistern.
Als Ortsbeauftragtem war ihm auch das gute Miteinander aller Rettungskräfte wichtig. Ob Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), Malteser Hilfsdienst, Feuerwehr oder Deutsches Rotes Kreuz - Helmut Pauke war gut darin, diese Zusammenarbeit zu fördern. Diese enge Verzahnung garantiere den Bürgern maximalen Schutz, würdigte Bodo Klimpel dieses Engagement.
Streiten und anlehnen
Von Beruf war Helmut Pauke Gas- und Wasserinstallateur, später wechselte er zur RAG Deutsche Steinkohle. Als er in den Vorruhestand ging, widmete er sich ganz der Aufgabe beim Technischen Hilfswerk. Seine Kameraden schätzten ihn. Er sei ein Kamerad, mit dem man sich angesichts seiner Dominanz streiten, bei dem man sich aber auch habe anlehnen können.

Die Beisetzung fand am 2. Februar statt, das anschließende Kaffeetrinken dort, wo Helmut Pauke sich immer besonders wohlfühlte: in der THW-Unterkunft an der Annabergstraße.
„Mein Vater ist trotz seiner kurzen, schweren Erkrankung stark geblieben bis zum Schluss und ist erhobenen Hauptes aus dem Leben gegangen, so wie er auch immer gelebt hat“, sagt Tochter Stefanie. „Papa war mein Held!“
Unvergessen
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