Haben sich neu als Helfer bei den Maltesern eingefunden: Jenny Grüne und Robin Schlüter.

Haben sich neu als Helfer bei den Maltesern eingefunden: Jenny Grüne und Robin Schlüter. © Jürgen Wolter

Helfen, aber richtig: Robin Schlüter und Jenny Grüne neu bei den Maltesern

rnKatastrophenschutz

Vor einem Jahr löste die Flutkatastrophe im Ahrtal eine spontane Welle der Hilfsbereitschaft aus, die manchmal chaotisch verlief. Wie es koordinierter geht, kann man lernen.

Haltern

, 30.07.2022, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Als er die Bilder der Flutkatastrophe im Ahrtal im Sommer des vergangenen Jahres sah, stand für Robin Schlüter fest: Da muss ich was tun. Kurz entschlossen machte sich der 26-jährige Halterner mit einem Trecker auf den Weg, um beim Aufräumen der ersten Schäden zu helfen.

Vor Ort musste er aber feststellen, dass er nicht wirklich viel tun konnte. Da das Fahrzeug dann auch wieder zu Hause in Lünzum gebraucht wurde, fuhr er zurück, ohne viel erreicht zu haben. Wie lange war er unterwegs? „Viel zu lange“, sagt Robin Schlüter im Nachhinein.

„Die spontane Hilfsbereitschaft war unfassbar groß, aber noch besser ist es, wenn die Hilfe koordiniert und organisiert wird“, sagt Matthias Mersmann, der Verbandleiter des Malteser Hilfsdienstes in Haltern. Aus diesem Grund hatte er vor einem Jahr einen Aufruf gestartet, um Menschen zu motivieren, sich kontinuierlich bei den Hilfsorganisationen zu engagieren, um dann im Einsatzfall konkret helfen zu können, da wo sie gebraucht werden.

Acht neue Helfer bei den Maltesern

Robin Schlüter erfuhr durch seine Mutter von dem Aufruf. Und sofort stand für ihn fest: „Da gehe ich hin.“ Insgesamt acht neue Helfer konnten die Malteser durch diesen Aufruf begrüßen.

Eine weitere ist Jenny Grüne. „Als ich von der Flutkatastrophe hörte, war ich im Sommerurlaub in Griechenland“, berichtet die 23-Jährige. Wieder zurück begann sie, sich mit der Frage zu beschäftigen, wo sie sich einbringen könnte. Jenny Grüne arbeitet in der Verwaltung des Bistums Münster. „Über das dortige Intranet bin ich auf die Seite der Malteser gestoßen“, sagt sie. Über die Seite des Bundesverbandes gelangte sie zu den Halterner Maltesern und nahm Kontakt auf. „Dass ich mich ehrenamtlich engagieren wollte, hatte ich mir schon länger überlegt“, so Jenny Grüne.

Matthias Mersmann, Verbandleiter der Malteser in Haltern (l.), freut sich über die neuen Helfer Jenny Grüne und Robin Schlüter.

Matthias Mersmann, Verbandleiter der Malteser in Haltern (l.), freut sich über die neuen Helfer Jenny Grüne und Robin Schlüter. © Jürgen Wolter

Beide Neuen durchlaufen inzwischen die Helfer-Grundausbildung bei den Maltesern in Haltern. Katastrophenhelfer, Betreuungshelfer und Sanitätsdienst sind nur einige der Aufgaben.

Flexible Einsatzmöglichkeiten

„Wir können die Helfer je nach ihren Fähigkeiten flexibel einsetzen“, sagt Matthias Mersmann. Gebraucht werden Fähigkeiten sowohl als Katastrophenhelfer, in der Betreuungshilfe, in der Technik oder in der Verwaltung.

Technik, das ist genau das Ding von Robin Schlüter. Hier kann der Sanitär- und Heizungsinstallateur seine Fähigkeiten einbringen. Und Jenny Grüne kommen ihre Erfahrungen in der Verwaltungsarbeit zugute.

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Der Malteser Hilfsdienst e. V. (MHD) in Deutschland ist eine katholische Hilfsorganisation, die vom Deutschen Caritasverband und zwei Gliederungen des Malteserordens gegründet wurde. „Bezeugung des Glaubens und Hilfe den Bedürftigen“ ist der Leitsatz des Malteserordens, dem der Malteser Hilfsdienst folgt. „Der Christliche Gedanke bildet einen Kern unseres Selbstverständnisses“, sagt Matthias Mersmann.

„Das ist meine zweite Familie“

Nicht nur bei den Maltesern, auch bei anderen Hilfsorganisationen in Haltern meldeten sich nach der Flutkatastrophe neue ehrenamtliche Helfer.

Der Einstieg war für die beiden Neuen bei den Maltesern nicht leicht, da Corona zeitweise persönliche Treffen ausschloss. Normalerweise treffen sich die Halterner Malteser jeden Dienstag um 19 Uhr in ihrem Ausbildungszentrum am Hellweg 267. „Die ersten Treffen konnten aber zunächst nur online stattfinden. Umso mehr freuen wir uns, dass die meisten trotzdem dabei geblieben sind“, so Matthias Mersmann.

Für Jenny Grüne war das keine Frage. „Wir haben hier ein Super-Team“, sagt sie. „Ich habe neue Freunde gefunden.“ Und Robin Schlüter ist ebenfalls begeistert. „Die Malteser, das ist inzwischen eine zweite Familie für mich“.

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