
© Jürgen Wolter
Halterner Schulen planen angepasste Zeugnisvergaben mit und ohne Eltern
Corona-Pandemie
Bald starten die Abitur- und Abschlussprüfungen an den Halterner Schulen. Dieses Jahr ist alles anders. Abschlussbälle wird es nicht geben. Planungen für die Entlassfeiern laufen trotzdem.
Kontaktverbote, Mindestabstände und Maskenpflicht: Durch das Coronavirus hat sich vieles im Alltag verändert. Auch die Schüler, die schon wieder in die Schule gehen durften, mussten sich an einige Veränderungen erst mal gewöhnen. Für viele steht nun auch der letzte Abschnitt ihrer schulischen Laufbahn an. Doch auch das Ende an ihren jeweiligen Schulen wird für die jungen Halterner anders sein.
Am Dienstag, 12. Mai, starten in Nordrhein-Westfalen die Abiturprüfungen. Die Kurse wurden dafür am Joseph-König-Gymnasium auf zwei Klassen verteilt, erzählt Schulleiter Ulrich Wessel. Eine Maskenpflicht wird es während der Klausur nicht geben, nur auf den Gängen und beim Betreten der Räume. „Ich kann nicht vier Stunden Deutsch schreiben und so ein Ding auf der Nase haben“, erklärt Wessel.
117 Schüler zählt der aktuelle Abiturjahrgang am Joseph-König-Gymnasium. Neun von ihnen hätten an drei aufeinanderfolgenden Tagen ihre drei Klausuren schreiben sollen. Für sie gibt es die Ausnahmeregelung, dass sie eine Klausur auf den Nachschreibtermin verschieben können. Acht Schüler würden diese Möglichkeit auch nutzen, sagt der Schulleiter.
Zeugnisvergabe - „Keine Abfertigung am Band“
Sollten alle Schüler ihr Abitur letztendlich bestehen, würde die Zeugnisvergabe auf drei Gruppen mit je 39 Abiturienten aufgeteilt werden. Jeder Abiturient dürfe dann zwei Familienmitglieder mitbringen. 39 Dreiergruppen würden gut mit ausreichend Abstand in der Aula des Schulzentrums untergebracht werden können, so Ulrich Wessel. Es werde aber trotz Corona „keine Abfertigung am Band“ geben, verspricht er.
Es soll trotzdem einige Reden und musikalische Auftritte geben. Eine Abifeier wie sie sonst üblich ist, wird in diesem Jahr aber nicht stattfinden. Bei den Schülern sei er auf viel Verständnis für die ganzen Maßnahmen gestoßen, sagt Wessel. Sie seien verständlicherweise traurig, aber nicht sauer. Sie würden sehr reif mit der gesamten Situation umgehen.
Zielgerichtetere Vorbereitung möglich
An der Realschule starten ebenfalls am Dienstag (12. Mai) die Abschlussklausuren in Deutsch, Donnerstag folgt Englisch. Alle Zehntklässler würden zeitgleich schreiben, aufgeteilt auf zwölf Gruppen. Die Mathe-Prüfung ist am 19. Mai. Die zentralen Prüfungen werden in diesem Schuljahr durch von den jeweiligen Lehrern selbst gestellte Klausuren ersetzt. Dadurch sei eine etwas zielgerichtetere Vorbereitung möglich gewesen, erklärt Leiter Frank Cremer. „Unter den besonderen Umständen eine gute Lösung“, so Cremer.
Die Zeugnisvergabe ist für den 12. Juni vorgesehen, eventuelle Nachprüfungen finden erst danach statt. Auch ohne eine große Feier möchte auch die Realschule für ihre Schüler einen würdigen Rahmen schaffen. „Sie haben was geleistet, und darauf können sie stolz sein“, sagt Frank Cremer. Ähnlich wie am Gymnasium plane man mit vier Gruppen à 40 Schüler plus zwei Angehörige.
Abschlussfeier in der Hauptschule ohne Eltern
Die Joseph-Hennewig-Hauptschule hat sich von den vorgegebenen Prüfungsterminen gelöst und lässt ihre Klausuren zwischen dem 14. und dem 29. Mai schreiben. „In dem einen oder anderen Fach brauchten die Zehntklässler mehr Wiederholung“, sagt Schulleiterin Dagmar Perret. An der Hauptschule wurden ebenfalls eigene Klausuren gestellt, nach den offiziellen Vorgaben. Mit vielen Nachprüfungen rechnet sie nicht: „Wir sind angehalten, möglichst wohlwollend zu bewerten.“
Für die Zeugnisvergabe am 12. Juni sucht das Hauptschul-Team gerade nach Ideen für eine Umsetzung. „Möglich ist, die 58 Schüler klassenweise einzubestellen“, so Perret. „Sicher ist aber: Es wird ohne Eltern stattfinden.“ Diese Planungen hätten aber noch etwas Zeit. Im Moment sei man mit der Organisation für die Wiederaufnahme der weiteren Jahrgänge voll ausgelastet.
Vor mehr als zwanzig Jahren über ein Praktikum zum Journalismus gekommen und geblieben. Seit über zehn Jahren bei Lensing Media, die meiste Zeit davon als Redakteurin in der Nachrichten- und Onlineredaktion in Dortmund. In Haltern seit September 2019.

Erst als Praktikant, dann als freier Mitarbeiter und nach dem Volontariat seit 2021 als Redakteur für Lensing Media im Einsatz. Am liebsten im Lokalsport unterwegs - denn abseits der reinen Ergebnisse hat jedes Spiel und jeder Sportler eine spannende Geschichte zu erzählen.
