Mangelhafter Grünschnitt ärgert Halterner Firmenschefs „Das kann so nicht weitergehen“

Firmenchefs kritisieren Grünpflege: „Kann so nicht weitergehen“
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Bei ihnen hat sich einiger Ärger aufgestaut: Drei Firmenchefs aus dem Halterner Gewerbegebiet An der Ziegelei kritisieren den mangelhaften Grünschnitt in den städtischen Anlagen. „Das kann so nicht weitergehen“, finden sie.

Michael Nowotnick betreibt ein Trockenbauunternehmen mit Sitz An der Ziegelei 14. Sein direkter Nachbar ist Alexander Pennekamp mit seiner Heizungs- und Sanitärfirma. Um die Ecke am Wendehammer betreibt Axel Gersdorff seine Firma Odeon Audio, die hochwertige Lautsprecher herstellt.

Die ungepflegten Grünflächen rund um ihre Unternehmen sind den drei Unternehmern schon seit Langem ein Dorn im Auge. „Hier wuchert das Gras und Pflanzen, die ich bisher noch gar nicht kannte“, sagt Michael Nowotnick. „Ich habe zweimal mit dem Baubetriebshof Kontakt aufgenommen deswegen, dann kommt mal ein Mähfahrzeug und zwei Wochen später sieht es schon wieder so aus. Die städtische Kehrmaschine, die hier auf der Straße durchfährt, kann die längst zugewucherten Straßenränder gar nicht mehr vom Bewuchs befreien.“

„Das denken viele in der Stadt“

Betroffen seien alle Grünanlagen rund um ihre Firmen. „Der Durchgang zum Prozessionsweg ist schon fast zugewuchert. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis hier mal jemand stürzt“, sagt Michael Nowotnick. „Aber das ist nicht nur unser Problem. Was wir hier aussprechen, denken viele in der Stadt, das betrifft nicht nur unser Gewerbegebiet“, ergänzt Alexander Pennekamp.

Er hat inzwischen eine eigene Kehrmaschine (Kostenpunkt: 5000 Euro) und eine Wildkräuterbürste angeschafft, um rund um die Betriebe die Straßenränder sauber zu halten. „Die Zugänge zu unseren Firmen, die sind auch unser Aushängeschild“, sagt Axel Gersdorff. „Es kann nicht sein, dass das hier so runtergekommen aussieht.“

Alexander Pennekamp hat inzwischen selbst eine Kehrmaschine angeschafft, um die Straßenränder zu reinigen.
Alexander Pennekamp hat inzwischen selbst eine Kehrmaschine angeschafft, um die Straßenränder zu reinigen. © Jürgen Wolter

Er selbst kümmert sich inzwischen um den Grünstreifen hinter dem Parkplatz am Wendehammer. „Hier stand bis vor zwei Jahren das Gras brusthoch“, sagt er. Heute ist das Grün gepflegt, ein paar Blumen sind angepflanzt.

„Was uns auf die Palme bringt: Mit unseren Steuern zahlen wir Unternehmen nicht wenig in die öffentlichen Kassen ein, aber notwendige Leistungen werden nicht mehr erbracht“, sagt Alexander Pennekamp. „Zusätztlich zu unseren Steuern zahlen wir jetzt auch noch die Geräte für die Grünpflege? Das kann doch nicht sein.“

Personal eingespart

Die Stadt nennt auf unsere Anfrage Gründe, warum der Grünschnitt reduziert werden musste: „Eigenes Personal im Bereich der Grünflächenpflege wurde in den letzten Jahren sukzessive eingespart. Dass weniger Personal als noch vor 10 Jahren im Einsatz ist, macht sich natürlich bemerkbar - gerade in Sommern, die durch ihre Witterung die Vegetation begünstigen“, so Stadtsptrecherin Sophie Hoffmeier.

Michael Nowotnick pflegt mit dem Kantenschneider das Grün am Zaun seiner Firma.
Michael Nowotnick pflegt mit dem Kantenschneider das Grün am Zaun seiner Firma. © Jürgen Wolter

Der Grünschnitt an Weg- und Straßenrändern oder Pflanzinseln erfolge derzeit pro Bereich in der Regel einmal im Jahr. „Früher war es zweimal im Jahr“, so die Statsprecherin weiter. „Mittlerweile sind viele Flächen fremdvergeben. Die Tendenz ist dabei steigend. Die Flächen in den Ortsteilen Lippramsdorf, Hullern und Lavesum sind komplett vergeben. In Flaesheim, Hamm-Bossendorf und Haltern-Mitte sind es größere Teilflächen.“

Grundsätzlich begrüßt es die Stadt, wenn Bürger oder auch Firmen Grünflächenpatenschaften übernehmen. „Interessierte können sich diesbezüglich jederzeit gerne an Gärtnermeister Ralf Lütkenhaus unter der 02364 933 478 wenden,“ informiert die Stadtverwaltung.

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