Menschen in Notfällen beizustehen, erste Hilfe zu leisten und Patienten schnell einer medizinischen Versorgung zuzuführen: Dieser Aufgabe hat sich Sebastian Hentsch in seinem Berufsleben verschrieben. Heute ist er Rettungsdienstkoordinator bei der Halterner Feuerwehr und außerdem zuständig für Medizinproduktesicherheit.
„Das hat sich durch meinen Zivildienst ergeben“, erinnert sich Sebastian Hentsch. „Dadurch bin ich mit dem Rettungsdienst in Berührung gekommen und habe gemerkt: Das ist mein Ding.“
Zunächst stand dieser Beruf nicht auf seiner Liste. Sebastian Hentsch stammt aus Marl, machte dort am Loekamp-Gymnasium 1998 sein Abitur. Sein Zivildienst führte den heute 45-Jährigen anschließend zum Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) in Marl. „In diesen 13 Monaten habe ich meine Begeisterung für den Beruf entdeckt“, sagt Hentsch.
Rettungsassistent beim ASB
Er absolvierte anschließend eine Ausbildung zum Rettungsassistenten bei der AWo in Marl. „Danach wollte ich ins Hauptamt“, sagt er. Sebastian Hentsch fing beim ASB in Bochum als Rettungsassistent an. „Ab 2002 habe ich mich außerdem an Wochenenden ehrenamtlich beim DRK in Haltern engagiert und war dort ebenfalls mit dem RTW, dem Rettungswagen, unterwegs. So entstand mein erster Kontakt nach Haltern.“
Zwölf Jahre fuhr Sebastian Hentsch „zweigleisig“, wie er sagt, dann ergab sich zum Januar 2014 die Möglichkeit, sich bei der Feuerwehr Haltern zu bewerben. „Von dem Zeitpunkt an wurde der Rettungsdienst den Feuerwehren übertragen. Diese Chance habe ich genutzt“, sagt Hentsch. 2016 schloss er noch eine Ausbildung zum Notfallsanitäter an.
„Es ist die Abwechslung, die diesen Beruf für mich so spannend macht“, sagt Sebastian Hentsch. „Kein Einsatz ist wie der andere, jeder Patient ist individuell. Man hat sein Basiswissen, aber man muss es immer wieder neu anwenden.“
Medikamenteneinsatz
Im Februar 2020 wechselte er vom Schichtdienst in den Tagesdienst. „Seit dieser Zeit muss jede Feuerwehr einen Beauftragten für Medizinproduktesicherheit haben, diese Aufgabe habe ich übernommen. Der Einsatz von Medikamenten wird immer mehr, jemand muss sich um die Bestellungen kümmern, muss die Haltbarkeit und die Lagervorschriften in Blick haben. Das kann heute niemand mehr nebenbei machen“.

Sein größtes Hobby sei seine Familie, sagt Sebastian Hentsch. Er lebt heute mit seiner Frau und seiner neunjährigen Tochter („beide großartig“, so Hentsch) in Herten. Ausflüge und Radtouren gehören zu ihren gemeinsamen Unternehmungen. Außerdem ist da noch sein Ford 17M aus dem Jahr 1968, den er nicht nur gern fährt, sondern an dem er auch gern schraubt.
Nach Haltern ziehen möchte Sebastian Hentsch nicht. „Ich fände es ehrlich gesagt schwierig, wenn ich Freunde, Bekannte oder Verwandte unter den Patienten hätte“, sagt er. „So kann ich mir besser meine Professionalität bewahren, denke ich.“