Halterner DLRG beim Hochwasser in Saarbrücken High-Tech-Drohne leistete wichtige Hilfe

DLRG mit High-Tech-Drohne beim Hochwasser in Saarbrücken
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Zum verheerenden Hochwasser im Saarland sind auch Einsatzkräfte der DLRG aus Haltern ausgerückt. Die Hilfe von zwei ganz besonderen Trupps des Bundesverbands der Lebens-Rettungs-Gesellschaft war am vergangenen Sonntag angefordert worden.

Acht Mitglieder aus mehreren Bundesländern starteten schon am nächsten Morgen nach Saarbrücken. Spezialisiert auch auf Dienste, die nicht unmittelbar mit Menschenrettung zu tun haben, machten sich auch Sebastian Höhnerhaus und Pascal Sparenberg aus Haltern auf den Weg.

Im Gepäck hatten sie eine sogenannte Fixed-Wing-Drohne, die anders als herkömmliche Drohnen große Flächen abfliegen kann und mit viel Kameratechnik ausgerüstet ist.

Gesamtüberblick

Wie Sebastian Höhnerhaus (Einsatzleiter bei der DLRG Haltern) jetzt berichtete, flogen die DLRG-Kräfte damit von mehreren Standorten aus das gesamte Gebiet über der saarländischen Landeshauptstadt ab und fertigten mit hochwertigen 3-D-Bildern eine Karte des Hochwassergebiets. „Damit konnten wir einen Gesamtüberblick über die Lage liefern.“

Eine High-Tech-Drohne lieferte wichtige Aufnahmen beim Hochwasser in Saarbrücken.
Eine High-Tech-Drohne lieferte wichtige Aufnahmen beim Hochwasser in Saarbrücken. © DLRG

Die auch Starrflugzeug genannte Higt-Tech-Drohne kann bis zu 30 Kilometer in eine Richtung fliegen. An Bord hat sie eine Multispektralkamera, mit der gleichzeitig bis zu sieben Aufnahmen aus unterschiedlichen Perspektiven möglich sind.

Bis Sonnenuntergang seien die insgesamt zwei Drohnen, die beim Bundesverband stationiert sind, am Montag in der Luft gewesen, so Höhnerhaus. Damit lieferte diese analytische DLRG-Einheit den Rettungseinheiten in der Landeshauptstadt wichtige Erkenntnisse für die Einschätzung der Hochwassersituation und die Planung der weiteren Einsätze.

Angespannte Lage

„Viele Menschen waren am Montag bereits gerettet“, erklärte Sebastian Höhnerhaus. Der Halterner war vor Ort für die Organisation und Durchführung des Einsatzes seines Teams verantwortlich. Sein Kollege Pascal Sparenberg flog unterdessen eine der beiden Drohnen.

Sebastian Höhnerhaus (r.) und Pascal Sparenberg waren beim Hochwasser im Saarland im Einsatz.
Sebastian Höhnerhaus (r.) und Pascal Sparenberg waren beim Hochwasser im Saarland im Einsatz. © DLRG

Die Lage insgesamt sei aber dennoch angespannt gewesen. „Die Bewohner sind überwiegend verängstigt und besorgt, wie es nun weitergehen soll.“

Das Hochwasser sei zum Zeitpunkt ihres Einsatzes bereits nicht mehr gestiegen. Somit halfen die Halterner und ihr Team am Dienstag noch bei Erkundungsarbeiten im Stadtgebiet.

„Die DLRG ist in der Lage, die Hochwasserlage einzuschätzen“, erklärte Höhnerhaus. Am Rathaus in Saarbrücken sei an einem kleineren Fluss noch ein Engpass an einer Brücke ausgemacht worden, der dann beobachtet wurde. „Kleine Flüsse können sich bei Hochwasser zu reißenden Strömen entwickeln.“

An einer Brücke machte die DLRG einen Engpass aus. Werden hier ein Baum oder andere größere Teile angespült, kann der Durchlauf schnell blockiert sein.
An einer Brücke machte die DLRG einen Engpass aus. Werden hier ein Baum oder andere größere Teile angespült, kann der Durchlauf schnell blockiert sein. © DLRG

Als am Dienstag schließlich das Wasser zunehmend abgeflossen sei und keine Ausweitung der Gefahrenlage mehr gedroht habe, sei der Einsatz des DLRG-Teams beendet worden.

Beim Karneval in Köln eingeplant

Die Halterner Drohnen-Piloten haben sich auf die Arbeit mit den Fluggeräten spezialisiert. Das ist über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Beim Kölner Karneval beispielsweise sind sie jedes Jahr am 11. November und beim Rosenmontagsumzug dabei und behalten die Gesamtlage im Blick. Dann allerdings mit der hauseigenen Drohne.