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Halterner beunruhigt: Störung im Marler Chemiepark am Wochenende
Ungewöhnlicher Krach
Am Wochenende hörten Anwohner in Lippramsdorf, Bergbossendorf und auch in Marl laute Geräusche aus dem Chemiepark. Das war die Ursache.
In Lippramsdorf und Bergbossendorf war es deutlich zu hören, ebenso in Marl-Sickingmühle und Marl-Hamm: Am Wochenende traten in ständigen Intervallen immer wieder laute Brumm-Geräusche auf, die im Marler Chemiepark ihren Ursprung hatten.
Los ging es bereits in der Nacht von Samstag auf Sonntag. Den ganzen Sonntag und bis in die Nacht zu Montag blieb es bei der immer wieder an- und abschwellenden Geräuschkulisse. „Das klang jedes Mal so, als ob ein Hubschrauber mit Motorschaden abstürzt“, beschreibt eine Anwohnerin aus Lippramsdorf-Freiheit ihre Eindrücke.
Auch Spaziergängern am Kanal und an der Lippe fiel bei dem schönen Sonntagswetter die Geräuschkulisse auf, die von gelegentlichem Abfackeln an einer Anlage begleitet wurde.
Störung im alten Kraftwerk des Chemieparks
„Es gab in der Tat am Wochenende im Kraftwerk des Chemieparks eine Störung“, bestätigt Alexandra Boy von der Standortkommunikation des Marler Chemieparks auf Nachfrage. „Diese trat am Wochenende auf. Das führte dazu, dass Gas, das nicht verbrannte, abgefackelt werden musste. Das ist ein normales Vorgehen, es ist auch behördlicherseits genehmigt“, so Boy. „Es ist deshalb aufgefallen, weil es in Marl normalerweise nicht vorkommt.“
Das Kraftwerk arbeitet voraussichtlich nur noch bis zum Frühjahr 2022. Dann soll das neue, gerade im Bau befindliche Kraftwerk fertig sein. Um rund eine Million Tonnen wird sich danach der jährliche CO2-Ausstoß des Kraftwerks reduzieren. Es erzeugt nicht nur Strom, sondern vor allem auch bis zu 1000 Tonnen Dampf pro Stunde, der zum Betrieb zahlreicher Anlagen im Chemiepark benötigt wird.
Studium der Germanistik, Publizistik und Philosophie an der Ruhr Universität Bochum. Freie Autorentätigkeit für Buchverlage. Freier Journalist im nördlichen Ruhrgebiet für mehrere Zeitungshäuser. „Menschen und ihre Geschichten faszinieren mich nach wie vor. Sie aufzuschreiben und öffentlich zugänglich zu machen, ist und bleibt meine Leidenschaft.“
