Ab dem 29. April ist die elektronsiche Patientenakte (ePA) allgemein verfügbar, ab dem 1. Oktober 2025 wird sie verpflichtend. Dann müssen alle Krankenhäuser, Ärzte, Apotheker ihre Befunde dort einstellen. Der Haltener Allgemeinmediziner Dr. Björn Hollensteiner hat sie bereits seit Januar getestet.
Hollensteiners Praxis gehörte zu den Pilotpraxen, die die ePA in Franken, Hamburg und Teilen von Nordrhein-Westfalen bereits ab Januar testen konnten. Ihn interessierte besonders die Frage, ob und wie das Praxisteam durch die digitale Datenerfassung entlastet werden könnte.
„Mir war natürlich klar, dass es in der Testphase noch nicht alles funktionieren würde und wollte mich gern in die Verbesserung mit einbringen“, sagt er. „Während der Zeit gab es regelmäßige Meetings mit anderen Medizinern, wir standen in ständigem Austausch“, so Björn Hollensteiner.
Zeitlicher Mehraufwand
Das Einpflegen der Daten sei aber bisher vor allem ein erheblicher zeitlicher Mehraufwand, so der Halterner Arzt. „Mein Praxisteam war zunehmend genervt, denn sie mussten nun die Patientendaten und Befunde nicht nur wie bisher in unser Karteisystem einpflegen, sondern zusätzlich die digitalen Akten befüllen.“
Besonderer Aufwand entstehe dadurch, dass alle Dateien in einem speziellen PDF Format abgespeichert und zunächst in dieses Format konvertiert werden müssten. „Manche Praxis-Verwaltungssysteme erkennen aber dieses Format nicht, daran hapert es oft noch“, so Björn Hollensteiner.
Praxisverwaltungssysteme
Der Halterner Arzt sieht deshalb aktuell vor allem die Firmen in der Pflicht, die diese Verwaltungssysteme entwickeln und zur Verfügung stellen. „Das klappt bei einigen noch nicht, unter anderen auch wegen der hohen Sicherheitsstandards, die eingehalten werden müssen.“
Das Befüllen der Patientenakten werde zunächst nur Schritt für Schritt vorangehen, so Björn Hollensteiner. „Aber es sind inzwischen Millionen von Akten angelegt, und können befüllt werden. Die ePA wird zu einer Entlastung der Praxen beitragen, auch wenn es noch holpert. Aber der Nutzen ist unbestritten. Bis Oktober sollte alles laufen.“