Die Mitarbeiter der Abbruchfirma auf der alten Zeche AV 8 hörten immer wieder Schüsse und wunderten sich. Dann war es still, kurze Zeit später – am Mittwoch kurz nach 15 Uhr – kam ein Rettungswagen aus Marl. Ein Mann aus Marl lag mit einer Schussverletzung am Boden.
Nach von der Polizei noch nicht bestätigten Aussagen sollen zwei Jäger Schießübungen auf dem ehemaligen Parkplatz gemacht haben. Warum einer von ihnen dann eine schwere Schussverletzung erlitt, ist noch nicht geklärt. Kurz nach 15.30 Uhr landete ein Rettungshubschrauber auf dem RAG-Gelände.

Der Verletzte wurde zunächst im Rettungswagen notärztlich versorgt und dann in den Hubschrauber umgebettet. Kurz nach 16 Uhr hob der Hubschrauber Richtung Klinik ab.

Die Polizei hielt sich mit Aussagen bedeckt. Warum die Männer sich auf dem Gelände aufgehalten hätten, könne bislang nicht gesagt werden, so Ramona Hörst. Man müsse in Ruhe die Sachlage klären. Dass es sich um Schießübungen gehandelt haben könnte, verriet eine Schießscheibe, die am aufgeschütteten Sandberg befestigt war. Direkt dahinter befinden sich die Baustellen-Container der Firma, die den letzten Abschnitt des Lippedeiches fertigstellt.
Die Männer waren mit einem Geländewagen nach Lippramsdorf gefahren. Ein Hundehalter hatte sich während seines Spaziergangs gewundert, warum die Klappe weit geöffnet war und ein Mann regungslos am Auto kniete.

Anmerkung der Redaktion: Dass es sich bei den beiden Marlern um Jäger handelte, wurde zunächst nur gemutmaßt. Bestätigt wurde das von der Polizei erst am Morgen des 24. April.