Sunset Beach Festival in Haltern „Von Jahr zu Jahr das Erlebnis verbessern“

Zukunft des Sunset Beach Festivals: „Von Jahr zu Jahr das Erlebnis verbessern“
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Im vergangenen Jahr feierte das Sunset Beach Festival seinen zehnten Geburtstag. Seitdem ist das Sommerspektakel am Stausee eine feste Größe in Haltern. Aber wie sieht die Zukunft des beliebten Festivals aus und was muss getan werden, um das Festival auch in den nächsten Jahren durchführen zu können?

Zwei der Veranstalter, Martin Königsmann und Andreas Kleimann, haben es im Interview verraten.

Besucher des Sunset Beach Festivals in Haltern
Für das Sunset Beach Festival 2025 werden wieder tausende feierwütige Besucher erwartet. © Anne Schiebener

Eine Dekade Sunset Beach Festival liegt hinter uns. Wie zufrieden sind Sie mit den ersten zehn Jahren?

Königsmann: Total zufrieden und natürlich über den Erwartungen. Ich hatte damals nicht gedacht, dass aus der einfachen Idee einer coolen Strandparty mal ein solches Festival erwachsen würden, zu dem tausende Leute kommen. Es ist immer wieder großartig, wenn man schaut, dass da mehr als 10.000 Menschen riesigen Spaß und eine gute Zeit haben.

Wie sieht die Entwicklung für die Zukunft des Festivals aus?

Kleimann: Vorweg kann man sagen, dass das Festival zeitlich gleich bleiben wird. Wir haben nicht vor, die Tage auszuweiten. Dazu wollen wir den großen Künstler-Agenturen zeigen, dass die Location in Haltern und das Festival etwas Besonderes sind und es sich lohnt, die Künstler hierher zu schicken. Insgesamt wollen wir von Jahr zu Jahr das Erlebnis immer noch ein bisschen verbessern.

Man muss auch sagen, dass wir mit Festivals, wie Parookaville, gar nicht in Konkurrenz treten wollen. Wir könnten es auch einfach nicht. In diese Richtung soll es deswegen nicht gehen.

Wie weit im Voraus kann man ein Festival planen und gibt es eine „Agenda 2034“?

Königsmann: Man schaut etwa ein bis zwei Jahre nach vorne, das macht auch am meisten Sinn. Dafür ist das alles zu beweglich. Bei Künstlern, haben wir festgestellt, ist das nochmal langfristiger als bei den DJs. Bei uns startet mit dem ersten Veranstaltungstag auch schon die Planung für das nächste Jahr. In unserem mobilen Büro auf dem Gelände haben wir eine Liste, in die wir die Dinge parallel schon eintragen, die gut und schlecht laufen.

Außerdem würden Partner und Zulieferer sich kaum auf Verträge über fünf oder zehn Jahre mit uns zu den aktuellen Konditionen einlassen. Trotzdem haben wir unsere Ideen und spinnen in unseren Köpfen auch mal herum. Was daraus dann wirklich wird, sieht man dann.

Das Festival-Geschäft hat sich seit 2014 stark verändert. Was muss das Sunset Beach Festival heute mitbringen, um weiter bestehen zu können?

Kleimann: Zum einen: Der Name unserer Firma, die wir für das Festival gegründet haben, ist auch gleichzeitig unser Motto, nämlich: Zeitgeist Entertainment. Wir haben in den letzten Jahren immer geschaut, was für Künstler sind gerade frisch oder „heiß“ und haben versucht, sie auf unserem Festival zu platzieren. In diesem Jahr ist es zum Beispiel der DJ „Bunt“, der hier zwar noch nicht so bekannt ist, aber dafür in Australien und überall auf der Welt Shows vor tausenden Menschen spielt.

Zum anderen: Man muss solide kalkulieren und das Ganze auf einen soliden wirtschaftlichen Unterbau stellen. Je mehr Geld man für Künstler ausgibt, desto mehr geht man auch ins Risiko und da muss man die Balance halten.

Die wirtschaftliche Lage ist aktuell schwierig. Haben Sie Sorge, dass das Sunset Beach Festival gefährdet ist, wenn die Kosten weiter steigen?

Kleimann: Vorweg muss ich sagen, dass ich während Corona wirklich Sorgen und schlaflose Nächte hatte. Da brach in der Eventbranche zwischenzeitlich alles weg. Seitdem mache ich mir nicht mehr so viele Sorgen, weil ich mir denke: Wenn wir da durchgekommen sind, dann schaffen wir alles andere auch. Ich glaube auch, dass der Höchststand der Inflation bereits erreicht ist.

Insgesamt bin ich optimistisch und wenn es nach der Bundestagswahl neue Rahmenbedingungen für die gesamte Wirtschaft gibt, dann wird es da wieder aufwärtsgehen. Deswegen erwarte ich nicht mehr solche starken Preissprünge.

Königsmann: Wer eine Party an einem Strand feiert, an dem es gefühlt 15 Jahre lang geregnet hat, der muss einfach positiv denken und einen gewissen Freigeist mitbringen. Die Pandemie hat wirklich was verändert. Mir hat das gezeigt, dass es keinen Sinn macht, sich zu viele Sorgen zu machen. Du weißt es im Vorfeld sowieso nicht. Daraus ziehe ich eine gewisse Positivität. Dieses Jahr wird für die Eventbranche nochmal hart, aber danach wird es sich wieder justieren.

Feiernde Besucher beim Sunset Beach Festival
Mittlerweile hat sich das Sunset Beach Festival zu einem Besuchermagneten entwickelt. © Anne Schiebener

Ist die Vorfreude auf das Festival nach zehn Jahren immer noch so groß, wie beim ersten Mal?

Königsmann: Bei mir ist es immer noch genau so. Ich merke es auch daran, dass ich immer noch super genau und fast pedantisch drangehe. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich irgendwann keinen Bock mehr darauf habe und nicht mehr motiviert bin.

Kleimann: Es ist einfach immer ein geiles Thema, an dem man da arbeitet. Ich kann immer noch nur sagen, auch wenn es wie eine Phrase klingt: Ich habe morgens nicht das Gefühl, zur Arbeit zu gehen. Man hat einfach eine kreative Freiheit, um sich immer wieder neue Dinge auszudenken, die man in die Wirklichkeit transferieren kann. Das macht eben einfach Spaß.

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Ticket-Vorverkauf

Für das Sunset Beach Festival 2025 und das große Nena-Konzert gibt es noch Tickets zu kaufen. Das Standard-Ticket für das Festival kostet 54 Euro, für das VIP-Ticket werden 99 Euro aufgerufen. Wer beim Nena-Konzert dabei sein möchte, muss 75,80 Euro für das Standard-Ticket und 149,90 Euro für die VIP-Karte zahlen. Zu kaufen gibt es die Karten für beide Events auf der Internetseite des Sunset Beach Festivals: www.tickets.sunset-beach-festival.de