Wer aus Richtung Wulfen oder von der Autobahn 43 über die Weseler Straße (B 58) nach Haltern fährt, muss in Höhe Saarbrückenstraße vom Gaspedal runter. Ein Verkehrsschild weist auf eine Geschwindigkeitsbegrenzung hin. Tempo 50 ist hier vorgeschrieben.
Ein weiteres Schild macht auf eine Radarkontrolle aufmerksam. Trotzdem tappen jedes Jahr an dieser Stelle tausende Auto-, Lkw- und Motorradfahrer in die Radarfalle.

Insgesamt 8.013 Mal wurde das stationäre und rund um die Uhr aktive Radargerät im vergangenen Jahr von Temposündern ausgelöst. Ein Jahr zuvor waren es 7.983 Blitzer.
Wie der Kreis Recklinghausen am Dienstag auf Anfrage mitteilte, wurden für diese Verstöße im vergangenen Jahr in 5.924 Fällen Verwarngelder (zwischen 5 und 55 Euro) und in 2.089 Fällen Bußgelder (ab 60 Euro) verhängt.
Mehr als Tempo 120
Trauriger Spitzenreiter bei den 8.013 Geschwindigkeitsüberschreitungen in der Tempo-50-Zone war ein Verkehrsteilnehmer, der mit mehr als 120 km/h über die B58 gerast war.
In einem weiteren Fall wurde das Tempolimit um 61 bis 70 km/h überschritten, in drei Fällen um 51 bis 60 km/h. 30 Verkehrsteilnehmer waren 41 bis 50 km/h zu schnell, 151 weitere 31 bis 40 km/h.
Der Großteil der Blitzer wurde bei Geschwindigkeitsüberschreitungen von 11 bis 15 km/h (2.248 Verstöße), 16 bis 20 km/h (1.158), 21 bis 25 km/h (519) und 26 bis 30 km/h (226) registriert.
Marl an der Spitze
Mit den insgesamt 8.013 Tempo-Verstößen an der Weseler Straße reiht sich der Halterner Blitzer im Vergleich mit den anderen stationären Radargeräten der Kreis-Kommunen im oberen Mittelfeld ein. Die Stadt Waltrop erwischte mit ihrem stationären Blitzer an der Brambauer Straße 9.400 Raser. Ganz weit vorn liegt die Stadt Marl an der L 522 (Marl-Sinsen, nahe der Auffahrt zur A 43) mit 24.408 Verstößen.
Zusätzlich zu dem stationären Radargerät, das rund um die Uhr aktiv ist, führte der Kreis 2024 auch zahlreiche zeitlich begrenzte und punktuelle mit mobilen sowie teilstationären (Panzerblitzer) Tempo-Messgeräten in Haltern durch. Dabei wurde insgesamt 3.070 Mal geblitzt.
In 2.677 Fällen blieb es bei einem Verwarngeld, in 393 Fällen dagegen wurde den Rasern ein Bußgeldbescheid zugestellt.
In 1.959 Fällen betrug die Geschwindigkeitsüberschreitung weniger als 11 km/h, in 720 Fällen zwischen 11 und 15 km/h. Die weitere Verteilung: 16 bis 20 km/h: 255, 21 bis 25 km/h: 89, 26 bis 30 km/h: 31, 31 bis 40 km/h: 11 und 41 bis 50 km/h: 5.
Millionen-Einnahmen
Wie Kreis-Sprecherin Svenja Küchmeister erklärte, werden die Einnahmen aller Geschwindigkeitsüberwachungen im gesamten Kreisgebiet in einer einzigen Kostenstelle verbucht. Aus diesem Grund lasse sich nicht herausfiltern, wie hoch die Einnahmen durch Tempo-Verstöße allein in Haltern seien.
Lediglich die Gesamteinnahmen könnten benannt werden. Und die schlagen für das Jahr 2024 beim Kreis Recklinghausen mit 3,7 Millionen Euro zu Buche.
Hinzu kommen die Einnahmen durch Tempo-Kontrollen der Polizei. Laut Küchmeister wurden 4,3 Millionen Euro kassiert.