Telekom will Mobilfunknetz in Haltern weiter ausbauen Standorte für Sendeanlagen gesucht

Telekom will Mobilfunknetz in Haltern weiter ausbauen
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„Sorry, ich war im Funkloch“ – diese Ausrede können sich Handy-Nutzer in Haltern sparen. Diese Funklöcher gibt es hier schon lange nicht mehr, das Mobilfunknetz ist flächendeckend ausgebaut. Und doch reicht das nicht aus. „Der Bedarf an Bandbreite nimmt ständig zu – rund 30 Prozent pro Jahr. Deshalb machen wir beim Mobilfunkausbau weiter Tempo“, sagt Katja Kunicke, Unternehmenssprecherin Deutsche Telekom.

Sie sagt: „Derzeit betreiben wir in der Stadt 22 Mobilfunkstandorte mit LTE. 19 dieser Standorte sind auch bereits mit Technik für 5G ausgestattet. Die Erweiterung mit 5G ist für einen weiteren Standort vorgesehen. Damit erreichen wir über 99 Prozent der Bevölkerung mit LTE und 5G.“

Die Karte zeigt derzeit die Mobilfunk-Abdeckung in Deutschland.
Die Karte zeigt derzeit die Mobilfunk-Abdeckung in Deutschland. © Deutsche Telekom AG

So sei die Telekom ständig auf der Suche nach neuen Standorten für Mobilfunkanlagen – auch in Haltern am See, so Kunicke: „Wir erweitern und verdichten fortlaufend unser Netz, um mit dem Datenhunger Schritt zu halten.“

Beim Ausbau des Mobilfunknetzes ist die Telekom auf die Zusammenarbeit mit Kommunen oder Immobilien- und Grundstückseigentümern angewiesen, um notwendige Flächen für neue Standorte zu bekommen. Für die Telekom übernimmt die Deutsche Funkturm dabei den Bau der Mobilfunkstandorte.

Für Haus- oder Grundstücksbesitzer kann das ein lukratives Geschäft werden – egal ob Flächen vermietet oder Grundstücke verkauft werden. Denn die Telekom ist wegen ihrer Größe nicht nur ein verlässlicher Mieter, sondern auch ein langfristiger.

Welche Voraussetzungen?

„Der Standort für einen Mobilfunkmast muss in erster Linie funktechnisch geeignet sein, das heißt, von dort aus muss das Versorgungsziel im gewünschten Gebiet erreicht werden können“, erklärt Benedikt Albers von der Deutschen Funkturm.

„Dazu ist es unter anderem wichtig, dass der Standort möglichst nah am zu versorgenden Gebiet liegt, es keine signifikanten Hindernisse zwischen dem Standort und dem Versorgungsgebiet gibt, der Mast gut angebunden werden kann – mit Strom und Daten – und wir letztlich eine Möglichkeit bekommen, diese Fläche zu mieten oder zu kaufen.“

Dabei unterscheidet das Unternehmen zwischen zwei Arten von Antennenträgern: frei stehende Mobilfunkmasten und Dachstandorte (Antennenträger auf oder an bestehenden Bauwerken).

Albers: „Bei Dachstandorten mieten wir die Flächen langfristig mit einer Laufzeit von 15 bis 30 Jahre an. Benötigt werden etwa zehn Quadratmeter Dachfläche. Diese Art kommt vorwiegend im städtischen Umfeld vor.“ Für frei stehende Masten sei eine Fläche von etwa 150 Quadratmetern erforderlich, die die Deutsche Funkturm ebenfalls langfristig (Laufzeit 15–30 Jahre) anmieten oder kaufen würde.

Was können Interessenten tun?

„Interessenten können uns ihre Frei- oder Dachfläche ganz einfach per Online-Formular anbieten: www.dfmg.de/standortangebot. Wenn die funktechnische Prüfung ergibt, dass die Fläche für ein konkretes Ausbauvorhaben grundsätzlich infrage kommt, kontaktieren wir die Eigentümer und vereinbaren einen Vor-Ort-Termin, um die baulichen Rahmenbedingungen zu prüfen“, so Funkturm-Sprecher Albers.

Danach erfolge der Kauf- oder Mietvertrag und das Unternehmen übernehme die weiteren Genehmigungs- und Planungsprozesse. „Wir kümmern uns dann um den Bau und den Betrieb des Antennenträgers“, sagt Albers.

Sind Funkmasten gefährlich?

Nach Angaben des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) wurde bislang in sorgfältig durchgeführten Studien kein Zusammenhang zwischen Mobilfunk und Krebs festgestellt. Und weiter heißt es: „Studien, die einen derartigen Zusammenhang beobachten, weisen methodische Mängel auf und berücksichtigen beispielsweise die wichtigsten Risikofaktoren für Krebs (Alter, Geschlecht, Rauchen, Ernährung, etc.) nicht.“