Haltern macht sich fit für Fahrradsaison: Händler im Stress Das sind die Trends für 2025

Haltern macht sich fit für Fahrradsaison
Lesezeit

Pedelecs - also Fahrräder mit elektrischer Motorunterstützung – bleiben auch im Jahr 2025 der Verkaufsschlager. Bundesweit fährt jedes zweite verkaufte Rad mittlerweile mit Strom. Fahrradhändler Hubert Bienst von „Zweirad Marwitz“ in Haltern schätzt den Anteil sogar noch höher. „Sie sehen es ja: In meinem Geschäft habe ich nur noch wenige Fahrräder mit herkömmlichem Kettenantrieb“, bestätigt Bienst den Trend.

Seine Mechaniker sind gut ausgelastet, in der Werkstatt herrscht Hochbetrieb. Bienst: „Wenn viele im Frühjahr ihr Rad aus dem Keller holen, sind oft die Reifen platt oder die Kette hängt durch.“ Kleinigkeiten, die schnell behoben sind.

Der Zweirad-Experte weiß: „Wer sich jetzt noch ein neues Pedelec zulegen will, sollte sich gut informieren und Preise vergleichen. Die Lager sind voll – da kann man manches Schnäppchen machen.“ Es gebe Modelle, die von 4000 auf 2500 Euro heruntergesetzt würden.

Arne Nieper (22) zeigt neue Fahrräder in einem Geschäft.
Großes Angebot: Bei „mcw Trendbikes“ in Haltern reicht die Preisspanne bei Pedelecs von 3000 bis 11.000 Euro. © Christof Perrevoort

Ähnlich sieht es bei „mcw Trendbikes“in Haltern aus. Geschäftsführerin Claudia Wachowiak schätzt den Marktanteil bei Pedelecs sogar auf bis zu 75 Prozent. Sie sagt: „Der Markt ist noch nicht gesättigt, sondern immer in Bewegung.“ Das liege auch am hohen Anteil der sogenannten Jobräder.

Dabei werden Pedelecs für einen vergleichsweise geringen monatlichen Betrag geleast und nach Ablauf der Zeit wieder zurückgegeben oder gegen Zahlung eines Restbetrags gekauft. Möglich machen das viele Arbeitgeber, die ihren Angestellten solche Jobrad-Angebote machen.

Vorteil: Durch das Leasingmodell können sich Kunden auch höherwertige Fahrräder leisten. „Im Highend-Bereich liegen wir da durchaus bei Preisen bis zu 11.000 Euro“, sagt Arne Nieper (22), Zweirad-Mechatroniker bei „mcw“.

Und weil man das Rad nur schwer neu erfinden kann, geht es in diesem Jahr vor allem um Ausstattung und Komfort. Nieper kennt sich aus: „Im Trend sind in besonders Fahrräder mit smarter Anbindung.“ Heißt: Es gibt Räder mit Wlan- und Bluetooth-Verbindungen zum Smartphone. Auch Schlösser lassen sich längst per Handy öffnen und schließen.

Aber auch ABS (Antiblockiersysteme) oder Kurvenlicht sind längst beim Pedelec angekommen. „Die Kunden sind durchaus bereit, mehr Geld auszugeben für ein vernünftiges Rad“, weiß Claudia Wachowiak.

Werkstätten ausgelastet

In ihrer Werkstatt wird auf Hochtouren gearbeitet. „Wir können derzeit nur Termin-Arbeiten anbieten, weil wir so voll sind“, sagt Wachowiak. Wer sein Rad zur Inspektion bringen will, sollte also rechtzeitig einen Termin vereinbaren.

Zum 1. April hat Wachowiak sogar einen neuen Meister eingestellt, der die Werkstatt verstärkt. Sehr am Herzen liegt ihr das Thema Sicherheit: „Zu einem Pedelec gehört unbedingt ein hochwertiger Helm“, sagt die Expertin. Die Preisspanne dabei reicht von 60 bis zu 160 Euro: „Er sollte fest am Kopf sitzen und darf trotzdem nicht drücken.“

Fahrradhelme sind in einem Geschäft an der Wand befestigt.
Ein Muss für jeden Pedelec-Nutzer: ein vernünftiger und geprüfter Helm. © Christof Perrevoort

Geschäftsführer Michael Benthaus vom Fachhändler „Big Wheel“ in Haltern (mit Standorten in Recklinghausen und Oer-Erkenschwick) ist zunächst noch etwas verhalten: „Die Saison hat gerade erst begonnen, wir wissen noch nicht, was die Saison bringt.“ Klar ist für den Fahrradexperten aber schon jetzt: Pedelecs bleiben hoch im Kurs.

Und auch bei „Big Wheel“ ist die Werkstatt derzeit voll ausgelastet. Die Neuheit des Jahres 2025 und ein Supertrend sind Blinker für Pedelecs. „Sie sind deutlich auffälliger als ein ausgestreckter Arm beim Richtungswechsel“, sagt Benthaus: „Blinker sind auch erst seit wenigen Wochen für diese Räder zugelassen.“ Die Nachrüstung kostet etwa 390 Euro, „weil die Kabelverlegung sehr aufwändig ist. Häufig muss der Motor ausgebaut werden“, so Benthaus.

Aber: „Man kann die Blinker auch in den Warnblink-Modus einstellen. Das ist vor allem nachts auf dunklen Straßen ein sehr großer Gewinn an Sicherheit“, sagt Benthaus.