Gutachter bewertet die Feuerwehr in Haltern Es gibt noch Luft nach oben

Gute Note für die Feuerwehr, aber auch Verbesserungspotenzial
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Eine funktionierende Feuerwehr ist für eine Stadt und im Einzelfall für jeden ihrer Bürger überlebenswichtig. Der neue Brandschutzbedarfsplan, der am Dienstag im Hauptausschuss vorgestellt wurde, gibt mit seiner Analyse Auskunft über die Leistungsstärke der Feuerwehr in Haltern, aber auch über bestehende Mängel und ihre Zukunftssicherheit.

Die gute Nachricht ist, dass der Gutachter des von der Stadt beauftragten Kölner Ingenieurbüros „amtwortIng“ die Halterner Feuerwehr angelehnt an das Schulnotensystem mit einer 2 bewerten würde. Das spiegelt eine gute Aufstellung des Feuerwehrsystems in der Stadt bei gleichzeitigem Handlungsbedarf und Luft nach oben.

In manchen Bereichen wie bei den Feuerwehrstandorten in Haltern habe die Stadt sich bereits auf den Weg gemacht, urteilte der Gutachter. Dieses Beispiel zeigt aber auch, dass eine bessere personelle oder sachliche Ausstattung immer mit zusätzlichen Kosten verbunden ist. Millionenausgaben wie bei den neuen Gerätehäusern in den Ortsteilen müssen es dann nicht sein, aber eins kommt zum anderen.

Staffelstärke im Fokus

Im Fokus der Diskussion im Ausschuss am Dienstag stand die sogenannte Staffelstärke der Hauptwache. Hier muss personell nachgesteuert werden, um im Einsatzfall alle notwendigen sechs Funktionen (Staffelführer, Maschinist, Angriffstrupp und Sicherheitstrupp) vorhalten zu können. Dazu ist die Stadt gesetzlich verpflichtet.

„Es ist beabsichtigt, diese Stellen ab dem Jahr 2026 sukzessive über die Ausbildung von Brandmeisteranwärterinnen und Brandmeisteranwärtern zu besetzen“, teilte die Verwaltung mit.

Grafik mit Balkendiagramm zeigt die Einsätze der Feuerwehr und ihre Verteilung (Unfälle, Unwetter, etc.)
Einsätze der Feuerwehr Haltern in verschiedenen Kategorien © Grafik antwortIng

Auch im Bereich des vorbeugenden Brandschutzes werden zwei Kräfte notwendig sein. Außerdem will man den Einsatzführungsdienst der Hauptwache über die verstärkte Einbeziehung ehrenamtlicher Kräfte gewährleisten und dies zunächst über ein Jahr testen.

„Verstärkung hilft allen“

Der Leiter der Halterner Feuerwehren, Georg Rohlf, betonte, dass die Verstärkung an einer Stelle allen Ebenen der Feuerwehr weiterhelfe. „Wir spielen Stadtmeisterschaft, zielen aber alle aufs gleiche Tor“, machte er an einem Bild aus dem Fußball deutlich. Die hauptamtliche Staffel stelle keine Konkurrenz zum Ehrenamt dar, sondern bedeute mehr Sicherheit für alle.

Der Gutachter bescheinigte der Stadt Haltern außerdem, dass auf längere Sicht die Modernisierung des Fuhrparks der Feuerwehr notwendig sein wird – zumindest in Teilen. Er schlägt dabei vor, ein Quad anzuschaffen, das beim Aufspüren von Brandherden in Wald und Flur hilfreich sein kann. Das breite Spektrum der Einsätze erfordert eine Anpassung in den verschiedensten Bereichen.