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„Große Zerstörung“: Hohlweg-Hecke zwischen Lünzum und Holtwick gerodet
Hecke zerstört
Da wo einst eine Hecke den Hohlweg zwischen Lünzum und Holtwick säumte, ist jetzt alles kahl. Jemand hat sie komplett gerodet. Die Stadt hat nachgeforscht und den Verursacher ausfindig gemacht.
Da wo einst Schlehen und Brombeersträucher standen, ist jetzt nur noch ein brauner Streifen Erde zu sehen. Nach einer radikalen Rodung ist von der Hecke am Hohlweg zwischen Lünzum und Holtwick nichts mehr übrig.
Zuerst aufgefallen war das Anwohnern, die Anzeige bei der zuständigen Unteren Naturschutzbehörde (UNB) des Kreises Recklinghausen erstatteten. Außerdem informierten sie die Halterner Grünen, die die Rodungen anschließend in Augenschein nahmen. Das Ergebnis: Sie haben „in der Tat eine große Zerstörung“ festgestellt. „Anhand der Schnittkanten war zudem deutlich zu erkennen, dass die Maßnahmen maximal wenige Tage zurückliegen“, teilten Dr. Hannes Müller und Ulrike Doebler für die Halterner Grünen mit.
Hohlweg im Biotopkataster des LANUV eingetragen
Die Partei konfrontierte die Stadtverwaltung mit dem Vorfall. Diese forschte im eigenen Haus nach und musste feststellen, dass die Hecke vom städtischen Baubetriebshof geschnitten worden war. Und dass, obwohl der Hohlweg im Biotopkataster des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) eingetragen und auch durch den Landschaftsplan „Haltern“ geschützt sei. Die Stadt bedauerte den Vorfall und versprach, die Schlehen zum Herbst hin zu ersetzen. Die Brombeersträucher sollten wieder austreiben und nachwachsen.
Außerdem sei die Stadt von der UNB zu einer weiteren Rodung an einem Hohlweg nördlich von Lünzum befragt worden. Hier sei die Stadt aber nicht der Verursacher der Naturschäden. Zu beiden Vorfällen habe die UNB allerdings Stellungnahmen der Stadt angefordert, die diese auch abgegeben hat.
Grüne: Anfragen von Bürgern häufen sich
Für die Grünen, Ulrike Doebler und Dr. Hannes Müller, wachse allerdings der Eindruck, „dass der Wert von Gehölz-, Hecken- und oft generell Vegetationsstrukturen verkannt wird und diese allzu schnell zerstört, entfernt oder radikal zurückgeschnitten werden.“ Diese Besorgnis werde von vielen Bürgern geteilt. Insbesondere in den vergangenen Wochen hätten sich bei der Fraktion Anfragen von Bürgern zu ähnlichen Maßnahmen gehäuft, so die beiden Ratsmitglieder der Grünen.
Die Stadt widerspricht. Selbstverständlich sei der Verwaltung der Wert von Gehölz-, Hecken- und Vegetation bekannt.
Benjamin Glöckner hat Germanistik und Geschichte an der Universität Duisburg-Essen studiert. Für Lensing Media arbeitet er seit 2001. Er schrieb und fotografierte schon für die Lokalredaktionen Dortmund, Münster, Selm, Dorsten und Haltern.
