
Betten statt Sportkurse - so sieht die Seestadthalle in Haltern derzeit aus. Hier wurde eine Unterkunft für Flüchtlinge eingerichtet. © Silvia Wiethoff (A)
Gerücht: Wird die Seestadthalle doch nicht zur Flüchtlingsunterkunft?
Faktencheck
Die Bezirksregierung hat in der Seestadthalle Haltern eine Erstunterkunft für Flüchtlinge aus der Ukraine eingerichtet. Doch noch sind die Betten leer. Wird die Unterkunft doch nicht eröffnet?
Schon seit einigen Wochen finden in der Seestadthalle in Haltern keine Sportkurse oder Veranstaltungen mehr statt. Stattdessen wurden in der großen Halle und in der kleineren Jahnhalle insgesamt 258 Schlafplätze als Doppelstockbetten aufgebaut.
Das Land Nordrhein-Westfalen hat hier eine Erstflüchtlingsunterkunft für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine eingerichtet. Ursprünglich war geplant, die Unterkunft am 1. Juni 2022 zu eröffnen. Allerdings sind auch drei Wochen später die Betten in der Seestadthalle leer.
Eröffnet die Flüchtlingsunterkunft in der Seestadthalle doch nicht?
Jetzt macht die Nachricht in Haltern die Runde: Die Seestadthalle wird nicht als Flüchtlingsunterkunft eröffnet. Stimmt das?
„Das ist nur ein Gerücht“, sagt Stadtsprecherin Sophie Hoffmeier. „Die Halle wird weiterhin für Flüchtlinge bereitgehalten.“ Da es sich um eine Unterkunft des Landes handelt, werden die Flüchtlinge von der Bezirksregierung Münster zugeteilt. Maximal 14 Tage sollen die Ukrainer in der Erstunterkunft verweilen, bis sie auf die Kommunen verteilt werden.
Die Landesregierung hat diese Vorkehrung getroffen, um die Kommunen zu entlasten. „Das allerwichtigste Ziel bei der Einrichtung dieser landesweiten Unterkünfte war: Sollten viele Flüchtlinge auf einmal kommen, dann werden sie nicht obdachlos“, erklärt Pressesprecher Ulrich Tückmantel von der Bezirksregierung Münster auf Anfrage.

Pressesprecher Ulrich Tückmantel von der Bezirksregierung Münster bittet um Verständnis für die derzeitige Lage. © Bezirksregierung Münster
Dass diese Unterkünfte jetzt aber noch leer stehen, wie die Seestadthalle in Haltern, liegt an der unübersichtlichen Lage. Der Kriegsverlauf in der Ukraine lässt sich nicht prognostizieren. „Wen sollen wir anrufen und fragen, wann wie viele Flüchtlinge kommen?“, fragt Tückmantel. „Wir beobachten die Lage und entscheiden von Woche zu Woche, wann wir die Einrichtungen eröffnen oder möglicherweise auch aufgeben.“
Deswegen bittet der Pressesprecher um Verständnis und Geduld. „Wir sind dankbar, dass wir in Haltern die Möglichkeit haben, eine Flüchtlingsunterkunft bereitzuhalten“, sagt Tückmantel. „Aber wir können nicht vorhersehen, wann wir die Unterkunft eröffnen werden.“
Die Stadt Haltern plant in der Seestadthalle erst wieder im März 2023 eigene Veranstaltungen. Nun bleibt abzuwarten, ob und wann die Halle als Flüchtlingsunterkunft genutzt werden soll.
Seit klein auf gerne geschrieben. Ob Tagebuch oder Postkarte. Deswegen war auch der Traumberuf in der Grundschule: Im Winter Bücher schreiben und im Sommer Eis im Eiswagen verkaufen.
