Mit der Rückkehr zu neun Schuljahren am Joseph-König-Gymnasium 2018 war klar, dass die Schule mehr Platz benötigt. Ein Erweiterungsbau ist 2021 vom Rat beschlossen worden. Die Pläne stehen fest, das Grundstück ist leer geräumt, aber seit etwa einem halben Jahr tut sich nicht sichtbar etwas auf der Baufläche an der Annabergstraße. Auf diesen Stillstand wies auch Franz Schrief, Vorsitzender des Schulausschusses für die CDU in Haltern, am Dienstag bei einer Sitzung des Gremiums hin.
Vor den Sommerferien 2026 soll der Neubau fertiggestellt sein, für den knapp 14 Millionen Euro veranschlagt sind. Die Zeit drängt also. In einem Sachstandsbericht teilte die Verwaltung nun im Schulausschuss mit, dass immer noch zu hoffen sei, dass der Bau zeitgerecht in Betrieb gehen wird.
Jedenfalls sei mittlerweile Ende Mai die Baugenehmigung erteilt worden. Es habe sich allerdings bewahrheitet, „dass wir dauerhaft von einem sehr hohen Grundwasserstand ausgehen müssen, weshalb wir zwischenzeitlich eine Wasserhaltung der Baustelle ausgeschrieben und beauftragt haben“. Diese werde einige Wochen vor dem Baubeginn einsetzen und Bestand haben, bis die wasserundurchlässigen Kellerwände herausbetoniert sind.
Probebohrungen durchgeführt
Für die geplante Geothermie sei in den letzten drei Wochen eine Probebohrung mit einer Erdsonde einschließlich Druckprüfung erfolgt. Erwartet werden etwa 15 bis 20 Bohrungen, um die Beheizung des Gebäudes durch eine Erdwärmepumpe umzusetzen.
Ursprünglich war man von einer Bohrtiefe von 180 Metern ausgegangen. Neuere Erkenntnisse über die Halterner Sande hätten aber gezeigt, dass Bohrungen tiefer als 100 Meter keinen thermischen Mehrwert bringen würden. „So können wir also ein paar Euro einsparen“, erklärte Baudezernent Siegfried Schweigmann.

Derzeit werde das Leistungsverzeichnis erstellt. Die Verwaltung will einen sogenannten „erweiterten Rohbau“ ausschreiben, der neben der Gründung und dem klassischen Rohbau auch die Dachabdichtung, das Gründach, die PV-Anlage und die Glasfassade erstellt. „Wir erreichen damit einen geschlossenen und somit wetterfesten Bau, damit auch die danach einzubauenden tragenden Holzbalken der Hybridbaudecke nicht den Witterungsbedingungen ausgesetzt sind“, informierte die Bauverwaltung.
Das Leistungsverzeichnis werde im Juli, spätestens aber im August fertig sein. Das sei die Grundlage für die nachfolgende öffentliche, deutschlandweite Ausschreibung für den erweiterten Rohbau. Die Stadt Haltern geht davon aus, dass mit den Bauarbeiten im Herbst begonnen werden kann. Nach den Ferien könne auch mit einem festen Bauzeitenplan gerechnet werden.