Auf dem ehemaligen Kreisjugendzeltplatz am Stockwieser Damm wird in naher Zukunft wieder Camper-Leben möglich sein. Es gibt attraktive Pläne zur Wiederbelebung des 2018 aufgegebenen und 2019 für rund 900.000 Euro verkauften Platzes mitten im Grünen nahe des Halterner Stausees.
Das 34.345 Quadratmeter große Areal ist seit 1958 als Sondergebiet Freizeit mit Zweckbestimmung Zeltplatz ausgewiesen. Damit die Investoren nun den Platz neu entwickeln können, wird die Stadt - vorausgesetzt der Zustimmung der Kommunalpolitik - einen neuen Bebauungsplan aufstellen.
Die Investoren wollen eine hochwertige Ferienanlage bauen, die sich behutsam in den Naturraum einbettet. So sind neben typischen Wohnmobilstellplätzen verschiedene Ferienhäuser für Urlauber geplant. Ein attraktives Freizeitangebot, das sich in das Netz der Ferien-und Freizeiteinrichtungen am Halterner Stausee einfügt und ergänzt, ist ebenso vorgesehen.

Die Investoren wollen Gas geben. Schon während des Bauleitplanverfahrens soll ab einer entsprechenden Planreife vorab die Genehmigung für insgesamt fünf Stelzenhäuser, fünf Ground-Chalets sowie zehn Radlerhäuser erteilt werden. Entstehen sollen letztlich 17 Stelzenhäuser, 45 Radlerhäuser und 62 Chalets.

Das geschieht in einem sensiblen Raum, denn die Fläche gehört zum Landschafts- und Wasserschutzgebiet. Die Investoren wollen deshalb auch Klima-bedeutsame Maßnahmen treffen, indem sie beispielsweise weiteres Grün pflanzen und versiegelte Flächen minimieren. Der Eingriff in die Natur soll so gering wie möglich sein.
Die Projektentwickler haben bereits Kontakt zur Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Recklinghausen aufgenommen sowie eine Entwässerungsplanung in Auftrag gegeben.

Für das attraktive Areal gibt es keinen Bebauungsplan, es handelt sich hier um Außenbereich nach Paragraf 35 des Baugesetzbuches. Für Entwicklung des Kreisjugendzeltplatzes ist aber jetzt ein Bebauungsplan notwendig, er trägt den Titel „Campingplatz und Ferienhausgebiet Stausee-Nordufer“. Als erstes politisches Gremium wird sich der Stadtentwicklungsausschuss damit befassen.
Auf dem früheren Kreisjugendzeltplatz gab es 104 Stellplätze, die meisten waren ab 1983 von Dauercampern besetzt. Der Kreis hatte ihn ursprünglich zu dem Zweck gegründet, um Kinder- und Jugendgruppen kostengünstig unbeschwerte Ferien zu ermöglichen.
Zuletzt hatte die „Brasserter Arbeit eG“ den Platz betrieben, dann aber den Pachtvertrag mit dem Kreis gekündigt. Die Anlage sei nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben, lautete die Begründung. Nach Angaben des Kreises bestand tatsächlich erheblicher Investitionsbedarf. Eine Vorlage der Verwaltung für den Kreistag las sich 2017 wie ein Bericht über eine Schrottimmobilie. Die letzten Camper packten im August 2018 ein.
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