Die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern klafft seit Jahren auseinander. Seit 2020 beträgt sie laut Statistischem Bundesamt 18 Prozent. Seit Jahren auch macht die KFD in Haltern auf diese Ungleichheit aufmerksam. Und auch am Dienstag (7. März), wenn zum internationalen Aktionstag für Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern (Equal Pay Day) aufgerufen wird, diskutieren die Frauen wieder in Haltern.
Männer verdienten 2022 im Schnitt 4,31 Euro pro Stunde mehr als Frauen. „Das liegt zum einen daran, dass sie häufiger in geringfügigen Beschäftigungen und in Teilzeit-Jobs tätig sind“, sagt Anne Lackner. Auch in Haltern gebe es mit Sicherheit diese Lohnungleichheiten, mutmaßt die KFD-Sprecherin.
Doch selbst bei gleichen Stellen und gleicher Qualifikation verdienen Frauen etwa 7 Prozent weniger. Dass dieser Unterschied auf „die bessere Fähigkeit der Männer, zu verhandeln“ zurückzuführen ist, bezweifelt Lackner.
Info-Stand am Wochenmarkt
Die Katholische Frauengemeinschaft wird am Dienstag wieder für den sogenannten Gender Pay Gap, die geschlechtsspezifische Lohnlücke, sensibilisieren. Ab 10 Uhr werden die Frauen auf dem Wochenmarkt informieren und diskutieren. Lackner: „Man muss diesen Missstand immer wieder publik machen.“
Unterstützung bekommt die KFD von der Gleichstellungsstelle der Stadt. In der Stadtverwaltung kann die Gleichstellungsbeauftragte Martina Frey zwar keine Lohnungleichheiten feststellen: „Im Verwaltungsbereich wird nach Tarif- oder nach Besoldungsrecht entlohnt“, sagt sie. „Es gibt keinen Verhandlungsspielraum.“
Männlich dominiert
Allerdings sei nicht zu übersehen, dass die Führungsriege in der Verwaltung „männlich dominiert“ sei, stellt Frey fest. Dezernentinnen in der Stadtverwaltung gibt es nicht aktuell nicht.

Im Kampf für mehr Gleichberechtigung sieht Martina Frey einen ihrer Arbeitsschwerpunkte daher auch darin, Frauen bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu unterstützen. „Corona hat uns weit zurückgeworfen“, meint sie. Die Care-Arbeit (Sorge-Arbeit) hätten zum Großteil Frauen übernommen, als Kitas, Schulen etc. während des Lockdowns hätten schließen müssen. Das ging oft zulasten des Berufs. Dabei dürfe die Erwerbsbiografie von Frauen nicht unterbrochen werden, warnt Frey. Sie stellt fest: „Altersarmut ist weiblich“.
Die Halterner Gleichbeauftragte Martina Frey ist wie alle Gleichstellungsbeauftragten der Städte des Kreises Mitglied der Frauenarbeitsgemeinschaft Emscher-Lippe (FAGEL+). Mit einer zentralen Veranstaltung, diesmal in Herten, lädt diese für Dienstag (7. März) ab 18.30 Uhr zum Equal Pay Day ins Glashaus Herten ein. Unter dem Motto „Die Kunst der gleichen Bezahlung“ bringen die Kabarettistinnen Senay Duzcu und Lisandra Bardel das Thema gleiche Bezahlung und das Sichtbarsein von Frauen in der Kunst zur Sprache. Der Eintritt ist frei.