
Das Feuerwehrgerätehaus Sythen wird abgerissen. Eine Modernisierung werde höchste Zeit, meint Georg Rohlf. © Bludau/Wolter
Vorbereitungen für den Abriss: Feuerwehr Sythen räumt Gerätehaus leer
Feuerwehr
Die modernen Feuerwehrfahrzeuge sind in Höhe und Breite „gewachsen“. Die Tordurchfahrten am Sythener Gerätehaus sind viel zu klein. Im Ernstfall kommt es zu Unfallgefahren.
Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Sythen haben damit begonnen, das Gerätehaus an der Von-Galen-Straße leer zu räumen. Im Sommer hat die Politik in Haltern für einen Neubau am Standort gestimmt. Alle Fraktionen sehen Handlungsbedarf, auch die Grünen, die allerdings Angaben zu den klimatischen Auswirkungen eines Neubaus vermissten und sich deshalb bei der Abstimmung enthielten. Eine Sanierungskonzept für das Bestandsgebäude war zuvor geprüft worden, hatte sich aber als nicht wirtschaftlich und zukunftsträchtig erwiesen.
Die Stadt Haltern bestätigte auf Anfrage, dass das Gerätehaus aus den 1960er-Jahren noch in diesem Jahr abgerissen werden soll. Die Ausschreibung für den Neubau sei in Arbeit. Die Verwaltung hat bei der Berechnung der Kosten die Probleme der Baubranche (Fachkräftemangel, Materialknappheit und hohe Energiekosten) berücksichtigt. Sie rechnet mit Kosten von 2,62 Millionen Euro für das Projekt.
Wie wichtig die Modernisierung des Feuerwehr-Gebäudes in Sythen und auch weiterer Standorte in Haltern ist, machte der Leiter der Feuerwehren in Haltern, Georg Rohlf, im Gespräch mit der Redaktion deutlich. Die räumliche Enge in der Unterkunft, die Parkplatzsituation und auch die mittlerweile zu kleinen Tordurchfahrten am Gerätehaus sorgten dafür, dass die Feuerwehrleute bei der Ausübung ihres Dienstes behindert würden. Sogar Unfallgefahren lauerten am Standort, dabei müsse doch gewährleistet sein, dass die Abläufe bei einer Alarmierung ohne Beeinträchtigungen ineinandergreifen.
Eine Erneuerung der Feuerwehr-Standorte in Haltern, so wie jetzt in Sythen in Angriff genommen, ist aus Sicht von Georg Rohlf „eine zwingende Notwendigkeit“. Allein der Klimawandel und seine Folgen sorgten dafür, dass die Aufgaben der Feuerwehr umfangreicher werden. Die Bekämpfung von Waldbränden oder Hochwasser sei personalintensiv. Hier sei es wichtig, den ehrenamtlichen Einsatzkräften nicht nur Behelfslösungen anzubieten, um auch zukünftig Nachwuchs zu generieren.
„Wie wollen Sie Frauen für die Mitarbeit in der Freiwilligen Feuerwehr begeistern, wenn Sie ihnen nicht einmal ordentliche sanitäre Einrichtungen anbieten können?“, sagte Georg Rohlf. Auch in Sythen habe es hier bisher nur einen Behelf gegeben. Außerdem seien die Mitglieder der Jugendfeuerwehr aus dem Ortsteil, die so wichtig für die Nachwuchsarbeit ist, mit in Lavesum stationiert. Jetzt könnten durch einen Neubau bessere Voraussetzungen geschaffen werden.
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