Umgestürzte Bäume, vollgelaufene Keller und verstopfte Straßengräben, matschige Straßen und gekappte Stromleitungen – die Mitarbeiter von Kreis, Straßen.NRW und Baubetriebshof sind einen Tag nach dem schweren Unwetter mit starken Gewittern und extremen Niederschlägen nach wie vor im Dauereinsatz.
Besonders betroffen ist die Granatstraße. Zahlreiche Bäume stürzten dort um und blockieren die Fahrbahn. Teile der Böschung sind zudem aufgrund der starken Regenabfälle abgesackt. „Die Böschung muss zunächst wieder hergestellt werden, ehe die Granatstraße für den Verkehr freigegeben werden kann“, erklärte Nadia Leihs, Sprecherin des Landesbetriebs Straßenbau NRW (Straßen.NRW).
Zwischen der Rekener Straße (L652) und der Dorfstraße in Reken bleibe die Granatstraße daher bis Freitag gesperrt.
Bäume samt Wurzelteller
Auch der andere Teil der Granatstraße zwischen Weseler Straße und Rekener Straße, für den der Kreis zuständig ist, bleibt bis Freitag gesperrt. Kreissprecherin Svenja Küchmeister sprach von chaotischen Zuständen. „Selbst große Bäume samt Wurzelteller sind umgestürzt“, sagte sie. Externe Firmen seien zusätzlich mit der Räumung und Säuberung der Fahrbahn beauftragt worden. Es werde mit Hochdruck daran gearbeitet, die Straße zu räumen.
Die Feuerwehr warnt ausdrücklich davor, sich in der Gegend um die Granatstraße aufzuhalten. Bäume und auch Baumkronen drohten dort immer noch herabzustürzen, war zu erfahren. Es bestehe Gefahr für Leib und Leben.

Die Umleitung führt von Haltern über die B 58 (Weseler Straße) und die K 55 (Lippramsdorfer Straße) bis Lembeck, von dort geht es weiter über die K 48 (Rekener Straße) oder die Landesstraße L 608. Die Umleitung wird ausgeschildert.
Der Ketteler Hof, wo Teile des Parkplatzes ebenfalls von umgeknickten Bäumen blockiert sind, hat nach dem Unwetter ausschließlich den Indoor-Bereich geöffnet. Auf dem Gelände müssten einige Reparaturen durchgeführt werden, hieß es. Von Lavesum aus ist der Freizeitpark erreichbar.
Kehrmaschinen im Einsatz
Auch am Hof Hagedorn läuft der Betrieb wieder. Dort waren drei Pumpen gegen die Wassermassen im Einsatz gewesen. Auch auf der Rekener Straße müssen Böschungsarbeiten durchgeführt werden. Kehrmaschinen sind im Dauereinsatz, weil Matsch, Laub und Strohreste von den Feldern auf die Fahrbahn gespült wurden.

Ab 18.09 Uhr waren die Notrufe am Dienstag bei der Feuerwehr in Haltern eingegangen. Insgesamt rückten 95 Einsatzkräfte zu 34 Einsatzorten aus. Im Ortsteil Lavesum war die Rekener Straße überschwemmt. Zahlreiche Keller liefen voll und mussten leergepumpt werden.
Nach Auskunft von Werner Schulte, Leiter der Wache in Haltern, traf es ein paar Hauseigentümer besonders schwer. Ihre Keller liefen bis unter die Decke voll, so dass großer Schaden entstand. Das Wiedereindringen des Wassers, das mit großer Wucht und Geschwindigkeit floss, musste zudem verhindert werden.
Die Rekener Straße ist inzwischen wieder befahrbar – wegen der Überflutung war sie bis Mittwochmorgen gesperrt. Mehrere parkende Fahrzeuge wurden außerdem durch tischtennisballgroße Hagelkörner beschädigt.
Einsätze bis Mitternacht
Zahlreiche umgestürzte Bäume auf Rekener Straße, Dillenweg, Hochstraße, Talstraße, aber auch auf der Sythener Straße musste die Feuerwehr beiseite räumen. Laut Schulte waren alle Halterner Löscheinheiten, einschließlich der Wache, im Einsatz. Erst gegen Mitternacht konnten sie wieder abziehen.