Die Sonne scheint, viele freuen sich über das zwar noch kühle aber freundliche Frühlingswetter. Es gibt jedoch auch eine Kehrseite: Im Februar und März fielen bis jetzt deutlich zu wenig Niederschläge. Das sorgt bereits für steigende Waldbrandgefahr auch in Haltern.
„Die Feuerwachtürme in der Haard sind schon wieder besetzt“, informiert RVR-Revierförster Harald Klingebiel auf Nachfrage. „Man hat es bei den kühlen Temperaturen vielleicht nicht so auf dem Schirm, aber die Trockenheit am Waldboden ist bereits sehr hoch.“
Der Februar 2025 sei überwiegend von Hochdruck geprägt gewesen. „Das führte letztlich dazu, dass insbesondere die Niederschlagsbilanz in NRW seit längerer Zeit erstmals wieder deutlich unterdurchschnittlich ausfiel“, informiert das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) im Klimaatlas NRW.
Februar deutlich zu trocken
„Entgegen dem allgemeinen Trend des Vorjahres fiel der Februar in diesem Jahr deutlich zu trocken aus“, so das LANUV weiter. Mit einer Niederschlagssumme von lediglich 20 l/m² im Landesdurchschnitt seien Referenzwerte von Vergleichsperioden um rund zwei Drittel unterboten worden. „Der Februar 2025 belegt damit in der Rangliste immerhin Platz 16 der niederschlagsärmsten Februarmonate seit Beginn der Aufzeichnungen“, so das Landesamt.
„Zurzeit liegt in den Wäldern noch sehr viel braunes Laub vom Vorjahr auf den Böden“, sagt Harald Klingebiel. „Dieses kann schon nach wenigen Sonnenstunden komplett austrocknen. Das ist sogar relativ unabhängig von der Regenmenge. Und dieses Laub ist extrem leicht entzündlich. Da kann schon ein Funke von einer Zigarette genügen, um es in Brand zu setzen.“
Funke einer Zigarette genügt
„Das gilt nicht nur für Laubwälder“, so Klingebiel. Im Kiefernforst sei die Gefahr teilweise noch größer, weil dort regional der trockene Adlerfarn vom Vorjahr den Boden bedeckt. „Wenn ein Windhauch einen Funken einer Zigarette oder aus einem mitgeführten Aschenbecher darauf weht, kann es schon losgehen.“

Bei der sonnigen Witterung gebe es jetzt sehr viele Besucher in der Haard, zum Teil aus dem ganzen Ruhrgebiet, sagt Harald Klingebiel. „Der große Besucherstrom erhöht natürlich zusätzlich die Gefahr.“ Er rät grundsätzlich dazu, im Wald nicht zu rauchen. „Die meisten sind sich des Risikos nicht bewusst.“
Harald Klingebiel sieht in den trockenen Wetterphasen einen eindeutigen Zusammenhang mit dem Klimawandel. „Was wir erleben, ist nur der Anfang“, sagt er. „Für den Wald ist ein Tag ohne Regen immer kein guter Tag.“