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Kein Ferienprogramm am Forsthaus - Stammgäste wandern mit Alpakas
Forsthaus Sythen
Das Forsthaus Sythen sagte schweren Herzens all seine Ferienangebote ab - zu groß ist die Infektionsgefahr. Ausnahmen gibt es nur für Stammgäste - die bemalen Ponys im Kreise ihrer Familie.
Ferienangebote und Gruppen-Reitstunden finden in diesem Sommer nicht am Forsthof in Sythen statt. Petra Herrmann, die dort einen Ponyhof betreibt, ist genau so traurig um diesen Umstand wie ihre Gäste. „Der Sicherheitsabstand ist ganz schnell vergessen, wenn man in seinem Element ist. Wenn wir ständig darauf achten müssten, wäre es eine angespannte Situation für alle Beteiligten. Da hat keiner was von“, so Herrmann.
Einen Hoffnungsschimmer gäbe es jedoch für Stammgäste und jene Kinder, die eigentlich in diesem Sommer ihren Geburtstag auf dem Hof hätten feiern wollen. Die dürfen mit ihren Eltern dennoch vorbeikommen und einen sorglosen Tag mit den Tieren verbringen.
Keine Events, aber Einzelbetreuung für die Kleinen
Die Ponys können gestreichelt, gestriegelt, geritten und bemalt werden - die Tiere sind das Stillstehen gewohnt und lassen sich mit wasserlöslicher Fingerfarbe „verschönern“. Das geht allerdings nur alleine oder gemeinsam mit der Familie. „Ich bekomme viele Anfragen und es tut mir richtig Leid, den Leuten sagen zu müssen, dass ich im Moment keine neuen Gäste annehmen kann“, so Herrmann.
Die Kinder, die ohnehin Reitstunden auf dem Hof nehmen oder häufiger zu Gast sind, dürfen auch während der schwierigen Corona-Zeit vorbeikommen - allerdings nur nach vorheriger Anmeldung. Möglich seien auch weiterhin kleine Alpaka-Wanderungen mit der Familie. Die drei Alpakas seien sehr brav und liefen ganz entspannt neben den Menschen her.
Training statt Streichelstunden für die Pferde
Langweilig werde es den Ponys in diesem ruhigen Sommer nicht: „Die Pferde leben im Offenstall und warten nicht den ganzen Tag darauf, beschäftigt zu werden. Auch ohne menschlichen Besuch tollen sie über die Weide. Natürlich freuen sie sich, die Kinder zu sehen, aber zu sagen, dass sie sie vermissen wäre zu vermenschlichend“, so die Ponybesitzerin.
Die „kinderfreie Zeit“ werde nun für das Training der Ponys genutzt. Mit dem Forsthaus-Team können sie anspruchsvollere Figuren reiten und auch einmal mit Vollgas durch den Wald galoppieren - das geht mit den kleinen Gästen auf dem Rücken nicht.
Ob es in den Herbstferien wieder ein richtiges Ferienprogramm geben kann, steht in den Sternen: „Weder die Politiker, noch Wissenschaftler können vorhersehen, wie sich die Lage weiter entwickeln wird. So eine Situation hat es noch nicht gegeben“, erzählt Herrmann. Für die Zeit nach der Corona-Krise habe die Hofbesitzerin auf jeden Fall schon viele Ideen gesammelt, um den Gästen eine unvergessliche Zeit zu bereiten.
Geboren in Hamm, dann ausgezogen in die weite Welt: Nach ausgiebigen Europa-Reisen bin ich in meine Heimat zurückgekehrt und berichte nun über alles, was die Menschen in der Gegend gerade bewegt.
