1. Christopher Street Day in Haltern „Wir wollen bunt sein, aber nicht verstören“

Erster Christopher Street Day auf dem Marktplatz geplant
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Ein Organistionsteam aus verschiedenen Gruppen und Institutionen plant einen Christoper Street Day (CSD) in Haltern. Ein Termin ist bereits festgelegt. Unter dem Titel „Haltern sieht bunt!“ wird am 19. August (Samstag) in Halterns gute Stube, den Markplatz vor der Sixtuskirche eingeladen. Damit wollen die Veranstalter zeigen, dass Queerness auch in Haltern in den Mittelpunkt der Stadtgesellschaft geholt wird und dort gleichberechtigte Sichtbarkeit erfährt.

Beim CSD im Herzen der Stadt soll es nicht nur darum gehen, Informationen zum Thema anzubieten. Gewünscht ist ein zwangloses Zusammentreffen, bei dem die Bürgerinnen und Bürger, Jung und Alt, ins Gespräch kommen und im besten Fall alte Vorurteile über Bord werfen. Aus diesem Grund ist auch ein Rahmenprogramm mit Unterhaltung in Vorbereitung.

Zugesagt hat bereits die Band „Sweet Desaster“ mit Mitgliedern aus Haltern und Münster. Eine zweite Band soll nach den Vorstellungen der Organisatoren noch dazu stoßen. Außerdem soll es eine Lesung in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Kortenkamp geben.

„Kreuz und Queer“

Von Anfang an hat die Pfarrei St. Sixtus die Idee vom CSD in Haltern unterstützt. Das erklärte Pastoralreferent Georg Kleemann beim jüngsten Vorbereitungstreffen am vergangenen Freitag. Die Regenbogenfahnen an den katholischen Kirchen in Haltern sollten keine Eintagsfliege sein, betonte er.

Tim Gimbel vom Bunten Netzwerk beim Caritasverband Ost-Vest erklärte, dass die Initialzündung für den CSD durch eine Podiumsdiskussion zum Thema „Kreuz und Queer“ im Sommer in der Halterner Mensa gegeben wurde, bei der die Diversität in Kirche und Gesellschaft im Fokus war.

Regenbogenfahne an der Sixtus-Kirche in Haltern
An den katholischen Kirchen in Haltern wurden Regenbogenfahnen aufgehängt. © Archiv

Das Thema sei anschließend auch von den Firmgruppen aufgegriffen worden. Zwei Teilnehmerinnen helfen nun mit, den ersten CSD in Haltern stattfinden zu lassen. Die Organisatoren wünschen sich ein breites Echo auf die Veranstaltung. „Wir wollen auffallen und bunt sein, aber nicht verstören und verschrecken“, richten sie ihre Einladung an alle Menschen in Haltern. Bürgermeister Andreas Stegemann habe seine Teilnahme bereits bestätigt, teilte Tim Gimbel mit.

Der CSD erinnert an das erste bekannt gewordene Aufbegehren von Homosexuellen und anderen sexuellen Minderheiten gegen Polizeiwillkür in der New Yorker Christopher Street in Greenwich Village am 27. Juni 1969 in der Bar Stonewall Inn. Am CSD wird für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender-Personen und Intersexuellen sowie gegen Diskriminierung und Ausgrenzung demonstriert. Die größten Umzüge anlässlich des CSD im deutschsprachigen Raum finden in Berlin und Köln statt.

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