„Erheblicher Mehraufwand“ bei den Stadtwerken Haltern Kunden können hunderte Euro sparen

„Erheblicher Mehraufwand“: Kunden sparen hunderte Euro durch Preisbremse
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Die Bundesregierung hatte im vergangenen Jahr die Gas- und Strompreisbremse beschlossen, die für eine finanzielle Entlastung sorgen soll. Die Deckelung gilt seit Beginn des Jahres, aber muss erst zum März umgesetzt werden. Im Februar landeten die ersten Briefe der Stadtwerke Haltern zur Deckelung der Energiekosten in den Briefkästen der Kundinnen und Kunden.

„Viele Kunden haben sich aber offensichtlich frühzeitig auf die Situation eingestellt und ihren Energieverbrauch gesenkt. Diese Kunden haben teilweise ein Guthaben angespart und profitieren jetzt von niedrigeren Abschlägen“, erklärt der Pressesprecher der Stadtwerke, Thomas Liedtke, die Ergebnisse der Jahresabrechnungen.

Das Erdgas-Wärme-Preisbremsengesetz legt die Kosten auf 12 Cent pro Kilowattstunde fest. Der reduzierte Preis gilt für 80 Prozent des Jahresverbrauchs aus dem Vorjahr. Für Strom liegt die Deckelung bei 40 Cent pro Kilowattstunde.

„Wir haben gute Nachrichten“

Die Stadtwerke informieren ihre Halterner Kunden gemäß Mitteilungspflicht mit den Worten: „Wir haben heute gute Nachrichten für Sie!“. Dabei beziehen sie sich auf die seit März wirksame Energiepreisbremse.

Auf Grundlage der Jahresverbrauchsprognose errechnen die Stadtwerke für jeden Kunden einzeln die zu erwartenden Einsparungen. Die individuelle Berechnung ergibt für einen Haushalt mit einem Jahresbedarf von circa 19.900 Kilowattstunden und einem Arbeitspreis von 17,75 Cent pro Kilowattstunde eine Einsparung von circa 915 Euro im Jahr. Die Zahlen gehen aus einem der Briefe hervor.

Die Stadtwerke Haltern haben dabei den Jahresbedarf aus den Daten des vergangenen Jahres gezogen und auf 80 Prozent angewandt. Dadurch entstehen Einsparungen in Höhe von mehreren hundert Euro.

Diese sind jedoch vom weiteren Verbrauch und vor allem dem vertraglichen Arbeitspreis abhängig. Liegt dieser Preis deutlich über der reduzierten Deckelung von 12 Cent pro Kilowattstunde, so können Kunden sogar von mehr Einsparungen profitieren als in der Beispielrechnung.

Einsparungen auch beim Strompreis

Reduziert sich der Arbeitspreis für Strom von 46,99 auf 40 Cent pro Kilowattstunde bei einem Jahresverbrauch von 3050 Kilowattstunden Strom, berechnen die Stadtwerke einen Entlastungsbetrag von circa 170 Euro. „Die errechnete Entlastung ist nicht verbindlich und gibt nur ungefähre Werte an“, heißt es im Schreiben des hiesigen Energieversorgers.

Stadtwerke Haltern Eingangsschild
Die Stadtwerke Haltern versorgen einen Teil der Halterner Bürgerinnen und Bürger mit Energie. © Jürgen Wolter (Archiv)

„Insgesamt sehen wir, dass sich viele Kunden intensiv mit ihrem Energieverbrauch beschäftigen und Einsparpotenziale nutzen“, sagt Thomas Liedtke über die Einsparungen der Halterner Kunden. Die berechneten Beträge könnten nur eingehalten werden, wenn die Kunden auch weiterhin ihren Verbrauch reduzieren, so wie sie es im Vorjahr getan haben.

Mehraufwand bei den Stadtwerken

Die Stadtwerke stehen den Beschlüssen der Bundesregierung positiv gegenüber. Dabei heben sie das Ziel der Regierung hervor, Haushalte und Unternehmen bei den Energiepreisen deutlich zu entlasten.

Für die Stadtwerke bedeutet die Energiepreisbremse jedoch erstmal mehr Arbeit: „Die Maßnahmen bedeuten für uns einen erheblichen Mehraufwand, vor allem in der Abrechnung und Kundenkommunikation“, führt Liedtke aus und verweist damit auf die Kehrseite der Medaille.

Auf der Webseite der Bundesregierung können Verbraucherinnen und Verbraucher ihre Gaskosten berechnen und sich mögliche Einsparungen mit und ohne Preisbremse anzeigen lassen.

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