Das Betreten von Eisflächen in Haltern ist gefährlich DLRG warnt und gibt Tipps für Notfall

DLRG: Das Betreten von Eisflächen in Haltern ist gefährlich
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Die sehr niedrigen Temperaturen der letzten Nächte und der Dauerfrost sorgen dafür, dass Teiche und Seen in Haltern allmählich zufrieren. Noch ist die Eisschicht so dünn, dass man sie nicht betreten kann, aber auch bei dickerem Eis birgt das Betreten große Gefahren, warnt die DLRG Haltern.

Bei ihrem letzten Übungsabend vor Weihnachten haben sich die Mitglieder des Einsatzteams deshalb mit dem Thema beschäftigt. „Wir haben die Abläufe geübt, die bei einer Eisrettung sitzen müssen und außerdem unsere Boote für die Rettung ausgerüstet“, berichtet der Leiter Einsatz bei der DLRG Haltern, Sebastian Höhnerhaus.

„Normalerweise dürften Eisflächen nur betreten werden, wenn sie freigegeben sind“, so Höhnerhaus. „Das muss entweder eine Kommune machen oder ein Eigentümer. Soweit ich mich erinnern kann, sind die Eisflächen in Haltern in den letzten Jahren gar nicht freigegeben worden.“

Eisfläche muss freigegeben sein

Für die Halterner Stauseen wäre Gelsenwasser oder für die Teiche hinterm Schloss Sythen der Graf von Westerholt zuständig. „Diese Eisflächen zu betreten ist genauso, als wenn irgendjemand in Ihrem Garten herumlaufen würde“, sagt Sebastian Höhnerhaus.

Das Betreten sei also zwar nicht erlaubt, werde aber dennoch oft geduldet. „Man kann ja auch verstehen, dass die Menschen sich mal aufs Eis wagen wollen. Aber sie sollten auf jeden Fall einige lebenswichtige Regeln beachten“, sagt Sebastian Höhnerhaus.

Sebastian Höhnerhaus ist Leiter Einsatz bei der DLRG Haltern.
Sebastian Höhnerhaus ist Leiter Einsatz bei der DLRG Haltern. © Jürgen Wolter (Archiv)

Grundsätzlich gelte, dass eine Eisfläche mindestens 8 Zentimeter dick sein muss, damit sie eine Einzelperson tragen kann. Wenn Gruppen das Eis betreten, müsse die Dicke 8 bis 15 Zentimeter betragen. Tückisch seien insbesondere Zuflüsse, an denen wärmeres Wasser in einen Teich oder See fließt. Wegen der niedrigen Wasserstände sei es jetzt besonders leicht, auf Eisflächen zu kommen. Das sei eine zusätzliche Gefahr, findet der DLRG-Einsatzleiter.

Sebastian Höhnerhaus warnt davor, weit auf größere Eisflächen hinaus zu gehen oder an sehr einsamen Stellen. „Wenn man einbricht und es ist niemand in der Nähe, kann auch niemand helfen.“ Zwei Gefahren seien besonders bedrohlich, wenn man auf dem Eis einbricht.

Rettungskräfte alarmieren

„Das erste Problem ist die Kälte. Noch größer ist aber die Gefahr, unter das Eis zu geraten und dort die Orientierung zu verlieren“, sagt Sebastian Höhnerhaus. Wer eingebrochen sei, sollte versuchen, liegend wieder festes Eis unter den Körper zu bekommen und sich langsam fortzubewegen, nicht am Rand wieder aufstehen.

Wenn man beobachtet, dass jemand ins Eis einbricht, solle man unbedingt zuerst die Rettungskräfte alarmieren. Nur wenn es gefahrlos möglich sei, solle man versuchen zu helfen, dabei aber Hilfsmittel benutzen und nicht zu nah an die Einbruchstelle gehen. „Am Seehof und am Stadthafen gibt es Rettungsringe, die ein Seil haben, die kann man beispielsweise dazu verwenden.“

Kinder spielen Eishockey auf dem zugefrorenen Halterner Stausee.
So zugefroren wie auf diesem Archivbild war der Halterner Staussen schon seit Jahren nicht mehr. © Archiv

In den letzten Jahren seien die Seen in Haltern nur sehr selten komplett zugefroren und meist nicht so, dass man die Eisflächen betreten konnte, sagt Sebastian Höhnerhaus.

„Aber im vergangenen Jahr mussten wir tatsächlich einmal zu einer Eisrettung zum Hullerner Stausee ausrücken. Dort waren Kinder auf dem Eis gesehen worden. Das ging aber zum Glück glimpflich aus. Als wir eintrafen, waren die Kinder schon wieder runter vom Eis und wir haben sie nicht mehr angetroffen.“