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Digitalisierung der Halterner Schulen soll drei Millionen Euro kosten
Digitalisierung
Nicht erst seit der Corona-Krise ist bekannt, dass die Schulen Nachholbedarf in Sachen Digitalisierung haben. In Haltern wird an einem Masterplan gearbeitet.
Die Digitalisierung der Schulen hat bei der Stadt Haltern höchste Priorität. Das Beraterunternehmen „convergence-solutions GmbH“ ist damit beauftragt, einen Kostenplan zu erarbeiten. Am Dienstag wurden dem Schulausschuss erste Ergebnisse vorgestellt.
Eine Bemerkung des Geschäftsführers Jürgen Rogall sorgte für Irritation. Es gebe für die Digitalisierung so viele Fördertöpfe, dass den Städten manchmal der Überblick fehle. Das Land NRW habe beispielsweise ein milliardenschweres Programm zum Breitbandausbau der Schulen aufgelegt, das so gut wie gar nicht abgerufen werde. Die Kommunen müssten dabei den Ausbau des Glasfasernetzes selbst in die Hand nehmen.
„Den Städte fehlt der Überblick über die Fördertöpfe“
Stattdessen riefen diese aber lieber Bundesmittel ab und beauftragten ein Unternehmen mit der Installation des schnellen Datennetzes. Für die Firmen wirke das fast wie eine Gelddruckmaschine, denn sie verlangten anschließend Gebühren für die Nutzung ihrer Netze von den Städten.
Die Redaktion fragte bei der Verwaltung in Haltern nach, denn diese hat ihre Schulen bekanntlich von der Deutschen Glasfaser an das Breitbandnetz anschließen lassen. Diese Entscheidung sei 2016 gefallen, als von dem Landesprogramm noch keine Rede gewesen sei. Tatsächlich wurde die neue Förderrichtlinie, in der bis zu 300.000 Euro pro Schule in Aussicht gestellt werden, im Oktober 2018 veröffentlicht.
Die Stadt Haltern zahlt Gebühren an die Deutsche Glasfaser
Der Stadt sei bekannt, das Kommunen pro Schule bis zu 800 Euro pro Monat an die Netzbetreiber zahlen, mit denen sie eine Kooperation eingegangen sind. Der Vertrag der Stadt Haltern mit der Deutschen Glasfaser habe zunächst 24,99 Euro im Monat vorgesehen. Zuletzt seien 800 Euro pro Monat für elf Schulen an zehn Standorten gezahlt worden.
Ab Herbst steige dieser Betrag auf 1000 Euro, weil das Netz dann ein höheres Servicelevel erreichen soll. Für die übrigen städtischen Gebäude und Standorte wie das Rathaus, Sportplätze und Turnhallen entrichte die Stadt jeweils 44 Euro pro Monat an Glasfaser.
Insgesamt beläuft sich das Investitionsvolumen, das „convergence-solutions“ für die Digitalisierung der Halterner Schulen ausgerechnet hat, auf rund drei Millionen Euro. Den größten Teil der Kosten machen die Verkabelung der Räume sowie die Beschaffung eines hochwertigen WLAN aus.
Alle Schulen sollen gleichwertig ausgestattet werden
Im ersten Schritt sind Ausgaben in Höhe von knapp 950.000 Euro vorgesehen. Alle Schulen sollen auf Dauer ein einheitliches Serversystem erhalten. Für den Großteil der Kosten, etwa 90 Prozent, sollen Fördermittel des Landes in Anspruch genommen werden.
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