Bevor die Kinder der neuen Kita in Sythen in den Wald können, sind neue Hürden zu überwinden.

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Die „Glückspilze“ kommen mit ihrer Naturkita ohne Hilfe der Stadt Haltern nicht ans Ziel

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Die „Glückspilze“ können die neue Waldkita in Sythen nicht alleine finanzieren. Damit das Projekt dennoch realisiert werden kann, springt die Stadt ein. Daraus ergeben sich aber neue Fragen.

Haltern

, 17.03.2020, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

In Haltern haben sich im September 2019 fünf Familien und eine Erzieherin zusammengetan, um einen Naturkindergarten zu eröffnen. Aus dieser Initiative gründete sich der Verein „Naturkindergarten Glückspilze Haltern am See“. Inzwischen hat er mit Unterstützung der Stadt ein Grundstück in Sythen gefunden: Der Spielplatz Reiherhorst wird geteilt, die „Glückspilze“ können künftig 680 Quadratmeter nutzen. Auf diesem Grundstück sollen zwei Bauwagen als Unterkünfte für die Kinder stehen. Doch mit dem Kauf stößt der Verein an seine finanziellen Grenzen.

Deshalb trafen sich Verein, Bürgermeister, Kämmerer und Jugendamt sowie die Vorsitzende des Ausschusses Generationen und Soziales, Beate Pliete, kürzlich zu einem Gespräch, um das Problem zu lösen. „Die Verwaltung begrüßt das Vorhaben, da gerade in Sythen Betreuungsplätze knapp sind“, erklärte Jugendamtsleiter Gisbert Drees am 5. März im Ausschuss Generationen und Soziales. Für Bürgermeister Bodo Klimpel ist klar: Alle Träger von Kindertagesstätten in Haltern werden gleich behandelt. Deshalb kommt die Stadt den „Glückspilzen“ entgegen.

Stadt will alle Kitas gleich behandeln

Analog zu den Kitas an der Lohausstraße oder in der ehemaligen Martin-Luther-Schule, wo die Stadt Eigentümer der Immobilien ist und Wohlfahrtsverbände die Träger, kauft sie die Bauwagen und vermietet diese an den Verein. „Das ist eine Abkehr von der ursprünglichen Idee des Vereins, selbst eine Kita zu errichten. Daher muss das Vorhaben neu beleuchtet werden“, so Gisbert Drees.

Dazu gehören Fragen zur Finanzierung (im Haushalt sind keine Mittel eingeplant), zur öffentlichen Ausschreibung (weil die Stadt nun Bauherr ist), zur Erschließung des Grundstücks (die Kosten muss jetzt die Stadt tragen) und zur Nutzung des Waldes inklusive Verkehrssicherungspflicht. Gisbert Drees kündigte eine Reihe weiterer Zusammenkünfte an. Auch der Ausschuss Generationen und Soziales werde noch einmal eine Grundsatzentscheidung treffen müssen.

Am 1. August soll nach wie vor Eröffnung sein

Dennoch hoffen „Glückspilze“ wie auch Stadt auf eine Eröffnung der Kita zum 1. August. 20 Kinder werden 35 Stunden in der Woche betreut. Drei bis vier Fach-, beziehungsweise Ergänzungskräfte sowie ein Jahrespraktikant sollen die Kleinen während des Tages begleiten. Die meiste Zeit halten sich die Jungen und Mädchen im Freien auf. Die Bauwagen sind ihre Rückzugsorte. Ausgestattet sind diese mit Toilette, Wickelplatz, Waschraum, kleiner Küchenzeile, Schlafplätzen, Kuschelecke sowie Möbeln zum Essen, Basteln und Spielen.