
© Nora Varga
Ketteler Hof öffnet mit neuer Attraktion und ohne Corona-Regeln
Saisonstart
Nach zwei Jahren Pandemie will der Kettler Hof dieses Jahr ohne Einschränkungen starten. Zu Beginn gibt es eine neue Attraktion und erste Hinweise zum nächsten großen Umbau.
Ketteler Hof während Corona: „Wir haben 9000 Anrufe bekommen“
Noch spielen auf den Klettergerüsten und Geräten im Ketteler Hof keine Kinder, sondern die Handwerker. Bis zum Saisonstart am 2. April ist noch eine Menge zu tun. Farbe wird erneuert, der Sand gereinigt, Unkraut entfernt und Geräte repariert. Und da gibt es ein ganz neues Abenteuer für die jungen Besucherinnen und Besucher.
Julian Eichenhofer ist Mitglied der Geschäftsleitung des Parks. Sein Großvater hat den Freizeitpark Kettelerhof vor rund 50 Jahren gegründet. Das neue Spielgerät sei so eigentlich nicht geplant gewesen, erklärt er bei einem Gang über die Baustelle: „Hier stand vorher der Niedrigseilgarten. Aber unsere Fichten wurden vom Borkenkäfer zerstört.“ 100 Bäume mussten gefällt und der Niedrigseilgarten demontiert werden. Die gefällten Bäume werden übrigens zum Heizen der Indoor-Halle verwendet.

Noch wird fleißig geschraubt auf der Fläche des ehemaligen Niedrigseilgartens, aber bald werden auf der neuen Attraktion Kinder klettern. © Nora Varga
Zwar habe man schon neue Bäume gepflanzt, aber die sind natürlich viel zu klein, um das Gerät zu halten. Also hat der Park die Chance genutzt, um auf der alten Fläche den Motorikpfad zu erweitern. Das ist auch Julian Eichenhofers liebste Attraktion im gesamten Park: „Das macht einfach Spaß, da zu klettern, auch wenn man kein Kind mehr ist.“ Jedes Jahr gibt es im Park einen großen Umbau. Für das nächste Jahr hält sich Julian Eichenhofer noch bedeckt: „Ich sage mal nur ein Stichwort: Wasser.“
Keine Technik auf dem Ketteler Hof in Haltern
Spielgeräte mit Bildschirm oder Technik gibt es im Ketteler Hof ganz bewusst nicht, auch wenn zum Beispiel 3-D-Brillen in der Branche immer beliebter werden. Julian Eichenhofer: „Mit so was fangen wir erst gar nicht an.“ Die Kinder sollen im Park ganz natürlich spielen.

Das Unkraut wird mit kochendem Wasser vernichtet. Das heiße Wasser zerstört die Proteine in den Pflanzenzellen und das Unkraut stirbt ab. So kann der Ketteler Hof auf Chemie verzichten und die abgestorbenen Pflanzen später einfach wegfegen. © Nora Varga
Nach zwei Jahren Corona wünscht sich Eichenhofer für 2022 eigentlich nur noch eines: „Dass wir öffnen können ohne Einschränkungen. Keine neuen Rekorde bei Besucherzahlen oder Riesenevents, einfach den normalen Betrieb.“ Der Park habe in der Pandemie kaum planen können. Es sei nur selten klar gewesen, wann man unter welchen Bedingungen hätte öffnen dürfen. Zweimal hatten die Mitarbeiter wochenlang den Park vorbereitet und hätten dann doch schließen müssen: „In so einer Krisenzeit haben wir uns noch nie befunden.“

In der Indoofhalle können Kinder eine kleine Weltreise machen. Von den Gletschern, über die Mangrovenwälder bis ins Weltall ist das Spielparadies mit Liebe zum Detail eingerichtet. © Nora Varga
Auch die Parkbesucher seien sehr unsicher gewesen. 9000 Telefonate habe er in der heißen Phase geführt und die kannten nur ein Thema – Corona. Jetzt wird der Park am 2. April komplett ohne Maßnahmen starten: „Wir haben keine Besucherbeschränkungen und Kontrollen mehr. Es wird höchstens innen und an den Eingängen am Anfang noch eine Maskenpflicht geben.“
Keine Erhöhung der Preise für die Saison 2022
Der Park richtet sich mit seinen Attraktionen prinzipiell an alle, findet der Enkel des Gründers: „Hier kann jeder hinkommen, der sich gerne bewegt, auch wenn unsere Hauptzielgruppe natürlich Kinder im Grundschulalter sind.“
Die Ticketpreise werden in dieser Saison nicht erhöht. Online kostet ein Tagesticket 15 Euro, und an der Kasse vor Ort 16 Euro. Die Tickets müssen auch nicht mehr wie in Corona für einen bestimmten Tag gekauft werden, sondern können an einem beliebigen Tag genutzt werden. Auch Kindergeburtstage können im Ketteler Hof wieder gefeiert werden.

Das Trollland lädt die Kinder zum Verstecken und toben zwischen den Häusern der einzelnen Trolle ein. © Nora Varga
Familien, die den Ketteler Hof besuchen, brauchen eigentlich nichts mitbringen, man sei für jeden Notfall vorbereitet. Trotzdem empfiehlt es sich, eine kleine Stärkung, Trinken, Wechselkleidung, Handtücher und bei den sommerlichen Temperaturen auch Sonnencreme dabei zu haben. Die Cafés und Imbissbuden im Park werden auch wieder ohne Einschränkungen öffnen. Es wird allerdings noch Personal gesucht. Interessenten können sich gerne beim Ketteler Hof melden.
Jahrgang 2000. Ist freiwillig nach Castrop-Rauxel gezogen und verteidigt ihre Wahlheimat gegen jeden, der Witze über den Stadtnamen macht. Überzeugte Europäerin mit einem Faible für Barockmusik, Politik und spannende Geschichten.
